Handy klingelte

28-Jährige entging Vergewaltigung nur knapp

Österreich
07.06.2015 12:40
Erst im Juni 2014 war ein Bosnier nach fünf Jahren Haft entlassen worden, nun sitzt er wieder in Haft. Im steirischen Trieben, wo er bei seinem Onkel wohnte, hatte er eine 28-Jährige in deren Wohnung überfallen und wollte sie vergewaltigen. Als jedoch just in diesem Moment das Handy der Frau klingelte und auch noch die Türglocke betätigt wurde, ließ er von seinem Opfer ab.

Der Bosnier gibt laut Polizei offen zu, dass er den Überfall auf die unter ihm wohnhafte Frau bereits zehn Tage zuvor geplant hatte. Am Dienstag - der Onkel war gerade auf Urlaub - klingelte er um 21.15 Uhr an der Wohnungstür der 28-Jährigen und gab sich als Polizist aus. Die gebürtige Türkin öffnete, dann begann für sie ein zweistündiges Martyrium, das sie wohl ihr ganzes Leben lang nicht vergessen kann.

Der mit einer schwarzen Wollhaube maskierte und einem Klappmesser bewaffnete Täter forderte Geld und raubte zehn Euro. Als er zufällig auf einen Bankauszug stieß und sah, dass die Frau ihr Konto überzogen hatte, gab er ihr den Schein zurück. Doch dafür hatte er nun andere Bedürfnisse - und drängte sein geschocktes Opfer mit vorgehaltener Waffe in ihr Schlafzimmer.

Handy und Türklingel als Helfer in höchster Not
Der 32-Jährige legte seine Maske beiseite und zwang die Türkin, ihr T-Shirt auszuziehen. "Doch dann klingelte das Handy, und es klingelte auch an der Tür", berichtet Wolfgang Kostelenski vom Landeskriminalamt: "Weil die Frau nicht zur Nachtschicht gekommen war, rief eine Kollegin an, und im Stiegenhaus standen besorgte Verwandte." Da ließ der Täter vom Opfer ab und sprang ins Freie. Er konnte jedoch von der Polizei gefasst werden.

Am Donnerstag zeigte zudem ein 19-Jähriger an, dass ihn der Bosnier in die Wohnung gelockt, ihm 150 Euro gestohlen und eine Pistole an die Schläfe gedrückt habe. Zudem soll er ihm die Wollhaube mit den Sehschlitzen gezeigt und gesagt haben: "Setz' sie auf und erschieß' jemanden." Diese Vorwürfe streitet der Verdächtige ab.

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