"Wiederbetätiger und Hetzer", gerichtlich Verurteilte dazu, hätten in dieser "Strache-FPÖ" ihre politische Heimat, deshalb schließe er persönlich jede Koalition aus. Und auch seinem Reformpartner richtet Voves etwas aus. "Auch die christlich-soziale VP sollte aus der Geschichte gelernt haben und nicht nochmals diese rechts-rechte FPÖ salonfähig machen", appelliert Voves an all jene – die übrigens immer mehr werden –, die gerade mit Mario Kunasek und seinem Team liebäugeln.
Ein unverhohlenes Werben gibt’s oben drauf. SPÖ/ÖVP sollten auch die Grünen und die KPÖ im Landtag mit einbinden. Sprich, alle Kräfte gegen die Freiheitlichen.
Natürlich müsste "intensivst" auf die Gründe eingegangen werden, weswegen so viele Menschen FP gewählt haben, und die Politik sich stärker danach ausrichten. Aber: 73 Prozent hätten nicht FP gewählt, und dazu müsse man die größte Partei, die Nichtwähler, addieren. Ein Zusammenstehen der "Nichtpopulisten" fordert Voves in seinem Resümee. "Der andere Weg wird über kurz oder lang in eine vorhersehbare Katastrophe führen".
So wie das klingt, will der SP-Chef das Gespräch mit den Freiheitlichen eigentlich gar nimmer führen. Es könnte aber auch sein, dass das die verklausulierte Einladung für einen anderen in der Sozialdemokratie ist, eventuell mit den Blauen zu reden, und Voves sich aus der Politik vertschüssen will.
"Strategisch", ärgert sich mancher Rote, ist ziemlich dilettantisch, was da abläuft. "Da führt er uns – gemeint ist wohl der berühmte 30-Prozent-Sager –, in die Sackgasse, und dann noch so was. Wenn wir mit den Schwarzen noch was wollen, dann gehen wir ohne Unterhosen spazieren, oder werden abgeräumt, wie der berühmte Christbaum…"
Und so scheint es auch zu sein. Reformpartnerschaft hin oder her, Hermann Schützenhöfer hat das Elfergeschenk dankend angenommen. Nach einem Gespräch mit FP-Chef Mario Kunasek – und im Wissen der Vovesschen Bestemmhaltung gegen die Freiheitlichen – teilte er kühl mit: Er schließe keine Variante aus. "Auch nicht eine Dreierkoalition mit den Freiheitlichen." Und weiter: Man könne die Koalition mit der SPÖ "jetzt nicht so mir nichts dir nichts fortsetzen. Wir müssen den Spielraum verbreitern."
Das lässt einiges an Interpretationsspielraum...
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