Zu teuer

EU untersucht Bankomat- und Kreditkarten-Monopol

Österreich
13.04.2006 10:58
Die EU-Kommission will gegen Monopole bei Bankomat- und Kredit-Karten in Europa vorgehen. EU-Wettbewerbskommisarin Neelie Kroes sprach von einem Milliardenschaden, der durch überhöhte Gebühren für die europäische Wirtschaft entstünde. Österreich nannte sie nach Abschluss einer genauen Sektoruntersuchung als eines von acht Ländern, in denen Monopolstrukturen besonders ausgeprägt seien.

Würde der Wettbewerb wirken, könnte sich jeder Karteninhaber einige hundert Euro im Jahr sparen, glaubt Kroes. Die Kommissarin will den Banken und Kartenbetreibern jetzt noch hundert Tage Zeit geben, um auf die Einwände zu reagieren. Tun sie das nicht, droht Kroes mit Wettbewerbsverfahren gegen die Unternehmen.

Schaden entstehe nicht nur durch die Kartengebühren, die die Banken den Kunden direkt verrechnen, sondern auch durch die Transaktionsgebühren, die dem Einzelhandel aufgebrummt würden. Pro Einkauf zahle der Konsument bis zu 2,5 Prozent drauf. Kroes sprach von einer "künstlichen Inflation" und "einer Verbrauchssteuer" zu Gunsten der Banken.

Große Banken würden derzeit mehr als 25 Prozent ihrer Gewinne mit Kartensystemen erwirtschaften, was aus Sicht der Kommission nicht angemessen sei. Außerdem würden die Preise in den unterschiedlichen Mitgliedstaaten stark schwanken. Alleine für Kreditkarten Visa und Mastercard zahlten Verbraucher einzelner Länder doppelt so viel wie in anderen Staaten und Unternehmen sogar das bis zu Sechseinhalbfache, ergab die Sektoruntersuchung der Kommission.

Neben Österreich prangert die Wettbewerbsbehörde darin unter anderem auch die Situation in Italien, Portugal, Finnland und Belgien an. Pro Jahr werden in der EU insgesamt 23 Milliarden Kartenzahlungen abgewickelt mit einem Gesamtwert von 1,35 Billionen Euro.

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