Cobra jagt Täter

Vier Verletzte bei Amoklauf in der Steiermark

Österreich
04.06.2015 12:21
Ein Streit unter Kindern dürfte am Mittwoch in Unterstorcha in der Südoststeiermark ein blutiges Nachbarschaftsdrama ausgelöst haben. Ein Mann (52) lief Amok und stach wie von Sinnen auf ein Mädchen ein. Das Kind wurde schwerst verletzt. Alarmiert durch die Schreie griff ein Nachbar ein und feuerte Schüsse aus einer Gaspistole ab. Insgesamt waren sieben Menschen involviert, es gab vier Verletzte.

Mit der Behauptung ein Kind erstochen zu haben und der Drohung, dass es noch weitere Opfer geben werde, hatte sich der 52-Jährige am Mittwoch bei der Polizeiinspektion Feldbach gemeldet. Sofort rasten Einsatzwagen zum Tatort nach Unterstorcha.

Zu diesem Zeitpunkt musste man auch davon ausgehen, dass sich der Amokläufer in einem der angrenzenden Gebäude verschanzt hatte. Ein Einsatzkommando der Cobra sicherte deshalb den dramatischen Rettungseinsatz und riegelte den Tatort hermetisch ab.

Streit unter Kindern als Auslöser?
Was genau den 52-Jährigen zum Durchdrehen gebracht hatte, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Einerseits war von Streitereien unter Kindern die Rede, die Polizei berichtete aber zudem, dass sich der 52-Jährige auffallend intensiv um die Fünf- und die Siebenjährige gekümmert haben soll. Fest steht, dass der Mann mit einer offenbar selbst gebastelten Stichwaffe zunächst auf das ältere Mädchen losgegangen war.

Ein Nachbar, der an sich in gutem Einvernehmen mit dem mutmaßlichen Amokläufer stehen soll, eilte mit einer Gaspistole zur Hilfe. Schüsse peitschten durch das ländliche Idyll. Der Helfer wurde ebenso wie die Mutter des Mädchens und ein weiteres Kind (4) vom Amokläufer verletzt. Er erlitt eine Stichwunde am Arm. Insgesamt waren sieben Menschen - zwei weitere Kinder sind mit dem Schrecken davongekommen - in die blutigen Handlungen involviert.

Suche nach Täter läuft
Die Attacken hätten sich laut Maximilian Ulrich, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark, im Freien abgespielt. Das achtjährige Mädchen wurde nach der Erstversorgung mit einer Polizeieskorte zum Notarzthubschrauber "Christophorus 12" gebracht, der die Patientin in die Kinderklinik des LKH Graz flog. Das zweite Mädchen erlitt ebenfalls Kopf- und Gesichtsverletzungen und musste genäht werden.

Vom 52-Jährigen, der gleich nach der Eskalation zu Fuß geflüchtet sein dürfte, fehlt noch jede Spur. Anrainer können sich das Drama übrigens nicht erklären. Von gröberen Nachbarschafts-Streitereien war ihnen bisher nichts bekannt gewesen.

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