Risiko-Ruine
Tschernobyl-Reaktor vom Einsturz bedroht
Von acht Projekten, mit denen die Betonhülle um die Ruine stabilisiert werden sollte, seien nur drei umgesetzt worden. Ursprünglich sollten die Maßnahmen bis 2006 abgeschlossen sein. Bisher sei kein Gesamtkonzept zur langfristigen Absicherung des Unglücksreaktors erkennbar, kritisierte Breuer. "Auch die Atomindustrie und der Einsatz von Milliarden Steuergeldern der Industrieländer brachten keine Lösung für Tschernobyl."
Instabile Konstruktion
Die Schutzhülle sei im ersten halben Jahr nach der Katastrophe unter schwierigsten Bedingungen errichtet worden. Die Konstruktion ist nach Erkenntnissen der Umweltschützer instabil. In der Außenwand klafften Löcher, durch die der Wind radioaktiven Staub herausblase und Regenwasser eindringe. Bei einem Einsturz des Reaktors würde eine radioaktive Staubwolke die Menschen in der Region erneut bedrohen und zusätzlichen Strahlenbelastungen aussetzen, befürchtet Breuer.
Keine brauchbare Lösung in Sicht
Greenpeace stellt sich gegen den Plan eines Konsortiums aus 28 Geberländern und der ukrainischen Regierung, die bestehende Hülle zu stabilisieren und eine zweite Schutzhülle darüberzuschieben. Das sei keine Lösung zur Behandlung der radioaktive Masse im Inneren der Ruine. Auch sei dieser Plan nur eine Übergangslösung für 50 bis 100 Jahre. "Damit überlassen wir die Probleme von Tschernobyl den nachfolgenden Generationen", kritisierte Breuer.
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