Fußball-WM 2006

Heller hat genug vom Sport

Sport
12.04.2006 10:50
Österreichs wichtigster Beitrag zur Fußball-WM in Deutschland, André Heller, zieht etwa zwei Monate vor Ankick des Eröffnungsspiels eine positive Zwischenbilanz seiner Tätigkeit als Kurator des Kulturprogramms. Aber die Zusammenarbeit mit der FIFA hat Spuren hinterlassen – er möchte in Zukunft nie wieder mit dem Thema Sport zu tun haben.

Bis zum Ende des Kulturprogramms rechnet er mit 2,3 Millionen Besuchern: "Damit hätten wir mehr als zwei Drittel der Zuschauer, die die Fußballspiele in den Stadien live erleben", sagte der Künstler. "Das ist wirklich einzigartig." Zwei Monate vor dem Anpfiff seien bereits 1,68 Millionen Besucher gezählt worden. Die deutsche Regierung hatte das Programm ins Leben gerufen, um Vorfreude auf das Großereignis zu wecken und Fußball und Kultur miteinander zu verknüpfen.

Absage der Eröffnungsfeier befremdlich
Die Entscheidung des Weltfußballverbands, die große Eröffnungsgala im Berliner Olympiastadion abzusagen, löst bei Heller nach wie vor Befremden aus. "Die FIFA hat letztlich ein Heidengeld dafür ausgegeben, dass ein funkelndes, sinnliches 90 Minuten langes, querdenkerisches, ironisches und für Menschen aller Altersgruppen und Ausbildungsgrade unterhaltsames Multimedia-Ereignis nicht stattfindet."

Der Verband hatte die Absage mit der Sorge um den Rasen im Olympiastadion begründet. Über die Welt der FIFA-Funktionäre sagte Heller: "Die waren immer ganz liebevoll und ermutigend - bis zum Tag der Absage. Danach habe ich von denen keinen mehr getroffen." Das Angebot, 2010 bei der Fußball-WM in Südafrika eine Bühnenshow zu inszenieren, lehnte Heller ab. "Ich werde nie mehr für ein sportliches Ereignis tätig werden."

Das rund 30 Millionen Euro teure Kulturprogramm mit seinen 48 Projekten in 40 Ländern, von denen die meisten vor der WM (9. Juni bis 9. Juli) gelaufen sein werden, hat sich laut Hellers Zwischenbilanz mehr als gelohnt. Finanziert werde es durch den Verkauf von Sondermünzen. "Es hat kein Steuergeld gekostet", betonte Heller.

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(Bild: KMM)



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