Eine Medieninformation seitens der Bergbahnen erfolgte nach „bewährter“ Manier zunächst nicht – erst als es gestern erneut Anfragen gab. Es blieb dem Tourismusverband Alpbachtal-Seenland überlassen, die unerfreuliche Botschaft gestern per Mail den rund 600 Vermietern der Region zu überbringen. Darin wird auf ein Gutachten der Millner Zertifzierungs GmbH verwiesen, die für den Weiterbetrieb des 47 Jahre alten Einersessellifts viele Maßnahmen verlangt.
Bergbahn will Angebote einholen
"Derzeit werden von den Alpbacher Bergbahnen sämtliche Angebote für die erforderlichen Arbeiten eingeholt. Sobald diese vorliegen, kann über die weitere Vorgangsweise entschieden werden", heißt es im TVB-Mail. Klar ist: Die Maßnahmen würden wohl Hunderttausende Euro verschlingen. Dabei geht es technisch gesehen – wie berichtet – um Wartungspodeste und gesicherte Aufstiegsleitern bei Stützen oder um eine automatische Abschaltung bei Seilentgleisung. Bei der Mittelstation kam nun angeblich noch ein Blitzschlag hinzu, Siemens müsse die Elektronik prüfen.
Herber Schlag für Sommertourismus
Für den Tourismus in der Region (rund 500.000 Sommernächtigungen) ist das Aus für den Sonnwendjochlift ein herber Schlag. Denn die Bahn erschließt das herrliche Gebiet am Rofan bzw. am Zireiner See.
Wie sieht die Zukunft längerfristig aus? TVB-Geschäftsführer Markus Kofler träumt von einer "Fortführung" nach Sanierung. Ein gewagter Traum . . .
KOMMENTAR:
Die Alpbacher Bergbahnen sind ein Wirtschaftsunternehmen wie andere auch. Daher ist es legitim, wenn man kolportierte 70.000 Euro Sommerminus bzw. die aufwändige Sanierungen des Sonnwendjochlifts nicht mehr stemmen will. Diese Wahrheit hätte Einheimischen und Touristikern nicht geschmeckt, bei redlicher Argumentation wäre sie aber zumutbar gewesen. Schon vor Monaten. Als unzumutbar sehen viele in der Region die Hinhaltetaktik, das Nicht-Aussprechen der offensichtlichen Fakten. Eine Pressemitteilung, ein Postwurf – ist das so schwer? A. Moser
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