Fünf Prozent der weiblichen Gewaltopfer wurden von ihren Lebenspartnern derart massiv bedroht, dass ihnen nichts anderes übrig blieb, als ein Frauenhaus in einem anderen Bundesland aufzusuchen. Dieser Weg ist jedoch nach Angaben der "Informationsstelle gegen Gewalt" mit zahlreichen Hürden verbunden - in vielen Fällen gänzlich unmöglich. Grund dafür seien regionale Aufnahmebeschränkungen der Landesregierungen, die gleichzeitig Geldgeber der Frauenhäuser sind.
Zuflucht für Migrantinnen ist problematisch
Laut Gewalt-Statistik hatten 2005 rund 52 Prozent der Frauenhaus-Bewohnerinnen die österreichische Staatsbürgerschaft, acht Prozent stammten aus der Türkei, 18 Prozent aus Südosteuropa. Frauenhäuser nehmen jede bedrohte und misshandelte Frau auf, unabhängig von ihrer Herkunft. Allerdings sei die Situation für Migrantinnen, die in ihrer Beziehung Gewalt erleben, "meist prekär": Jene Frauen, die im Rahmen der Familienzusammenführung nach Österreich gekommen sind, seien "gezwungen, beim gewalttätigen Partner zu bleiben, damit sie nicht abgeschoben werden können".
25 Einrichtungen in ganz Österreich
In der Dachorganisation der autonomen Frauenhäuser sind derzeit 25 Einrichtungen in ganz Österreich vernetzt: Frauenhaus Amstetten, Burgenland, Dornbirn, Graz, Hallein, Innsbruck, Innviertel, Kapfenberg, Klagenfurt, Lavanttal, Linz, Mistelbach, Neunkirchen, Pinzgau, Salzburg, Steyr, St. Pölten, Villach, Vöcklabruck, Wels, Wien (vier Frauenhäuser) und Wiener Neustadt.
Symbolfoto: Martin Jöchl
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