Weil Sohn (2) weinte

Hochschwangere Sängerin aus Flugzeug geworfen

Adabei
29.05.2015 16:38
Die US-Fluglinie United Airlines hat erneut einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, weil eine Passagierin eines ihrer Flugzeuge verlassen musste. Nach einer 15-jährigen Autistin traf es diesmal die im achten Monat schwangere kanadische Sängerin Sarah Blackwood. Weil ihr zweijähriger Sohn geweint hatte, wurde sie aus dem Flugzeug verbannt - und das, obwohl der Kleine längst zu schreien aufgehört hatte und sogar schon eingeschlafen war, als das Flugzeug wieder zum Gate zurückgekehrt war.

"Ich bin gerade von einem Flug von United verwiesen worden, weil mein Sohn schrie", teilte die 34-jährige Sängerin der Band Walk off the Earth am Dienstagnachmittag Ortszeit per Kurzbotschaftendienst Twitter mit:

"Offensichtlich stellte mein zweijähriger Bub eine große Bedrohung dar", so die Sängerin, die zu einem weiteren Tweet ein Video ihres süßen Knirpses stellte und dazuschrieb: "Das ist das Kind, das für United eine zu große Gefahr darstellte, als dass es fliegen dürfte." In dem Video ist zu sehen, dass der Kleine zwar vor lauter Aufregung noch ganz rote Wangen hatte, doch weder weinte noch sich sonst irgendwie störend verhielt.

Wie der Passagier Paul William Moore berichtete, war die Maschine auf dem Flughafen von San Francisco bereits auf dem Weg zum Start gewesen, dann aber umgekehrt, damit Blackwood und ihr Sohn wieder aussteigen konnten - und das, obwohl der Kleine da sogar schon auf ihr eingeschlafen war. "Wir waren alle schockiert über das übertriebene und wenig professionelle Verhalten sowie den Mangel an Feingefühl eines Mitglieds Ihrer Besatzung", schrieb Moore auf Facebook.

"Bub blieb nicht auf seinem Platz sitzen"
Die Fluglinie Skywest Airlines, die den Flug im Auftrag von United ausführte, erklärte am Donnerstag zu ihrer Verteidigung, der Bub sei nicht wie vorgeschrieben zum Start auf seinem Platz sitzen geblieben, sondern im Gang herumgelaufen. Deshalb hätten er und seine Mutter "im Interesse der Sicherheit" der anderen Passagiere das Flugzeug verlassen müssen.

Blackwood: "Das höre ich zum ersten Mal"
Ganz anders stellt sich die Situation in einem weiteren Video dar, das Blackwood veröffentlicht hat. Darin wird der Sängerin von der Flugbegleiterin erklärt, dass sie sich und das auf ihrem Schoß schlafende Kind mit ihrem Sicherheitsgurt anschnallen müsse. Blackwood dazu: "Das ist das erste Mal, dass ich so etwas höre. Unsere Band tourt gerade und wir fliegen deshalb viel. Airlines, die wollen, dass ich das auf mir sitzende Kind anschnalle, geben mir immer eine Verlängerung. Hier sollte ich aber meinen Gurt verwenden, doch das geht sich von der Länge her nicht aus."

Im Internet sorgt der Vorfall für Empörung. "Sie schmeißen Kinder aus Ihren Flügen (...), ich bin sicher, dass so bald keiner mehr mit Ihnen reisen wird", schrieb etwa Andrew Roy auf der Facebook-Seite von United. Auch andere riefen zum Boykott auf. Dagegen äußerte ein Internetnutzer Verständnis für die Fluglinie: "Wenn ihr eure kleinen Monster nicht bändigen könnt, bleibt zu Hause und bemüht euch, bessere Eltern zu sein", schrieb er.

United Airlines hatte erst vor Kurzem für Aufregung gesorgt, weil die Fluglinie eine 15-Jährige mit ihrer Familie aus einem Flugzeug geworfen hatte, weil der Kapitän sich mit einer Autistin an Bord "unwohl" gefühlt hatte.

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(Bild: kmm)



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