Lange Regenpause

Monaco: Hamilton bei “Trainings-Farce” Schnellster

Sport
21.05.2015 15:54
Mit Pfiffen von den Fans hat am Donnerstag die klassische Formel-1-Woche in Monaco begonnen. Über eine Stunde war im Nachmittagstraining wegen Regens kein Auto auf der Strecke, die - ohnehin wenigen - Zuschauer bekamen bei nur 15 Grad insgesamt wenig zu sehen. Bestzeit in beiden Sessionen erzielte Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes), Überraschung des Tages war Max Verstappen.

Der erst 17-jährige Niederländer ist der einzige Fahrer im Feld, der zuvor noch keinen Rennmeter im Fürstentum gefahren war. Dennoch wurde der Rookie am Vormittag mit nur 0,149 Sekunden Rückstand Zweiter hinter Hamilton. Es war eine weitere Talentprobe des Sohnes des früheren Formel-1-Piloten Jos Verstappen.

Verstappens STR10 ist das bisher wohl gelungenste Auto von Toro Rosso, das im zehnten Jahr seines Bestehens steht und vom Österreicher Franz Tost als Teamchef geführt wird. "Wir haben ein wirklich wettbewerbsfähiges Auto, das sehr kontrollierbar ist und beide Fahrer machen einen super Job", lobte Tost. Das Junior-Team kann dem kriselnden großen "Bruder" Red Bull auch im Fürstentum Konkurrenz machen. "Ich sehe keinen Grund, warum wir hier nicht einige Punkte holen sollten", sagte Tost.

Merhi-Unfall und Regenpause
15 Minuten war am Nachmittag die zweite 90-Minuten-Session alt, also Nachzügler Roberto Merhi auf dem am ersten Trainingstag sowieso immer besonders rutschigen Straßenkurs im Fürstentum an der Cote d'Azur mit einem Unfall in seinem Manor für rote Flaggen sorgte. Gleichzeitig begann es zu regnen.

Nachdem am Freitag wie üblich Formel-1-Ruhetag in Monaco ist und die Wetteraussichten für das Wochenende gut sind, verzichteten die Teams zur Enttäuschung der Fans auf Longruns mit Regenreifen. Die erstmals verwendeten Supersofts kamen noch nicht zum Einsatz.

Erst in den letzten zehn Minuten gab es zumindest sporadisch wieder Autos mit Intermediate-Reifen auf der Strecke zu sehen, da hatte es bereits vereinzelt Pfiffe von den Tribünen gegeben. Insgesamt schaffte kein Fahrer am Nachmittag mehr als 20 Runden. "Das Wochenende wird trocken. Es hätte keinen Sinn gemacht, hier im Regen herumzurutschen", sagte Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda.

Lewis Hamilton ließ sich von den Umständen nicht beirren und erzielte in beiden 90-Minuten-Einheiten Bestzeit. "Im Nassen ist das hier die schwierigste Strecke", erklärte der Weltmeister die lange Untätigkeit. Der Engländer hat bisher im Fürstentum zwar nicht viel Glück gehabt, ist aber seit dem Aus vergangenes Jahr in Spa (Belgien) zwölf Mal in Serie auf das Podest gefahren.

Während Vorjahressieger Rosberg seinen Leitplanken-Streifer vom Vormittag ("Ich habe eine neue Linie ausprobiert. Das Team meinte aber, die bringt nichts") mit Rang zwei ausbügelte, kam Sebastian Vettel auf Platz drei. Der Ferrari-Pilot hat in Malaysia für den einzigen Nicht-Mercedes-Sieg gesorgt und will weiter Druck auf die "Silberpfeile" machen. Der letzte Ferrari-Sieger in Monaco war Michael Schumacher im Jahr 2001.

Es war bezeichnend, dass der vom Nichtstun gelangweilte Vierfach-Weltmeister im Auto Notizen auf einen Zettel schrieb. "Ich hatte nichts zu tun und habe aufgeschrieben, was ich nachher nicht vergessen will", erklärte Vettel. "Ich habe einfach versucht, die Zeit sinnvoll zu nützen. Schade um das zweite Training, denn es ist normalerweise Ausschlag gebender. Es hat aber praktisch nicht stattgefunden. Wie erwartet ist Mercedes aber auch hier sehr schnell."

Rätselraten über Räikkönen-Zukunft
Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen wurde Vierter und musste in Monaco wieder einmal seine Zukunft erklären. Angeblich soll der 35-Jährige bald schon ausgerechnet von seinem finnischen Landsmann Valtteri Bottas ersetzt werden.

"Obwohl wir beide Finnen sind, kennen wir uns nicht so gut", sagte Räikkönen in der Fahrer-Pressekonferenz über Bottas. Und ergänzte: "Es scheint jedes Jahr so, egal bei welchem Team ich gerade bin, dass ich rausgeworfen werde oder keinen neuen Vertrag mehr bekomme. Ich bin nicht besorgt", versicherte er.

Sorgen hat man hingegen bei Red Bull. In Monaco greifen Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat schon auf die vierte Antriebseinheit zurück, bald schon wird es also Strafen geben. Die hat Lotus-Fahrer Romain Grosjean schon sicher. Der mittlerweile zweifache Vater muss wegen eines verbotenen Getriebewechsels in der Startaufstellung fünf Plätze zurück.

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(Bild: KMM)



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