Halbes Jahr im All

ISS-Besatzung ist gelandet

Wissenschaft
09.04.2006 12:10
Nach mehr als einem halben Jahr im All ist wieder eine Besatzung der internationalen Weltraumstation ISS wohlbehalten zur Erde zurückgekehrt. Drei Raumfahrer aus den USA, Russland und Brasilien landeten mit einem russischen Sojus-Raumschiff in der Nacht zum Sonntag in der kasaschischen Steppe. Unterdessen kündigte NASA-Chef Michael Griffin an, die USA würden für ISS-Flüge nach 2010 voraussichtlich eine Zeit lang auf Russland angewiesen sein, weil ein Nachfolger für die alternden Space Shuttles noch nicht fertig sein werde.

Der Russe Waleri Tokarew und der US-Astronaut William McArthur sowie der vor zehn Tagen mit der neuen ISS-Besatzung gestartete erste brasilianische Raumfahrer Marcus Pontes machten nach der Landung einen erschöpften, aber glücklichen Eindruck. Bei Temperaturen von Minus elf Grad wurden sie mit heißem Tee und Decken versorgt (Foto).

15 russische Hubschrauber und Flugzeuge begleiteten den Landeanflug der runden Sojus-Kapsel. Mit an Bord waren auch Schnecken und Würmer von der ISS sowie in der Schwerelosigkeit gewachsene Erbsen und Bakterien, die Boden und Wasser von Erdöl reinigen können.

Deutscher fliegt im Juli zur ISS
In der Raumstation bleiben nun für das nächste halbe Jahr der russische Kommandant Pawel Winogradow und US-Bordingenieur Jeffrey Williams. Der deutsche Astronaut Thomas Reiter soll im Juli zur 13. Langzeitcrew dazustoßen. Für den kurzen Flug von Pontes soll Brasilien nach inoffiziellen russischen Angaben 20 Millionen Dollar bezahlt haben.

Entwicklung zieht sich
NASA-Chef Griffin sagte in der russischen Flugleitzentrale nach der Landung der Raumfahrer, es werde eine gewisse Zeit zwischen der geplanten Ausmusterung der Space Shuttles im Jahr 2010 und dem ersten Start eines neuen US-Raumschiffs vergehen. „In dieser Zeit werden wir uns auf russische und andere ausländische Kollegen verlassen, um zur Internationalen Raumstation ISS zu fliegen“, wurde Griffin von russischen Nachrichtenagenturen zitiert.

Nächste Shuttle-Generation lässt auf sich warten
Im Jahr 2010 soll der Aufbau der ISS abgeschlossen sein. Nur die drei verbliebenen NASA-Shuttles „Discovery“, „Atlantis“ und „Endeavour“ sind in der Lage, große Komponenten zur ISS zu transportieren. Die Technologie des russischen Shuttle-Pendants „Sojus“ ist in ihren Grundzügen schon mehr als 40 Jahre alt.

Die Raumschiffe mit ihren kleinen Landekapseln können nicht wieder verwendet werden. Nach der „Columbia“-Katastrophe im Februar 2003 und erneuten Sicherheitsproblemen beim Flug der „Discovery“ im vergangenen Juli bleiben die US-Raumfähren derzeit am Boden. Die Flüge sollen im Mai wieder aufgenommen werden.

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