Insgesamt zwölf Zelte wurden bereits am Freitag am Sportplatz der Landespolizeidirektion an der Alpenstraße aufgebaut. Bis zu acht Personen können pro Notunterkunft untergebracht werden. Auch ein Turnsaal und Sanitäranlagen stehen zur Verfügung. "Es ist die notwendige Infrastruktur da", erklärt Alexander Marakovits vom Innenministerium, warum die Standort-Wahl ausgerechnet auf Salzburg fiel. Die Kantine kann auch die Flüchtlinge mitversorgen.
Die Landesfeuerwehr holte die Zelte und Bauteile am Feiertag in Wien ab: "Wir wurden vom Ministerium kontaktiert. Es war für uns klar, dass wir helfen", bestätigt Kommandant Leo Winter. Die beiden Fahrer legten auch noch in Thalham (OÖ), wo eine weitere Zeltstadt geplant ist, einen Zwischenstopp ein. Polizeischüler und das Rote Kreuz übernehmen den Aufbau, der am Freitag in der Früh begann. "Ein Kameradschaftsdienst. Wir wurden kurzfristig gefragt", berichtet Rotkreuz-Chefin Sabine Kornberger-Scheuch. Die Salzburger Landespolitik stellte der Bund mit der Zeltstadt vor vollendete Tatsachen. "Ein Ho-Ruck-Aktion", kritisiert Landesrätin Martina Berthold die Maßnahme scharf.
Nur vorrübergehende Lösung
Kritiker stoßen sich jetzt an der Symbolik: Die Unterbringung mag zwar in hochwertigen Zelten gut sein. Jeder kennt aber die Bilder von der Not in Zeltstädten aus Kriegsgebieten. Die Form der Quartiere passe nicht zu einer Stadt wie Salzburg, meint auch Berthold. Bis zu 100 Personen sollen in den Zelten Platz haben. Das Innenministerium versichert, dass es sich nur um eine vorrübergehende Lösung handle. Für heute wurde kurzfristig auch ein Krisenstab einberufen.
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