Bluttat in Südafrika

Zweimal lebenslange Haft nach Mord an Nonne

Österreich
15.05.2015 13:37
Knapp einen Monat nach dem gewaltsamen Tod einer aus Niederösterreich stammenden Ordensschwester in Südafrika sind zwei Männer im Alter von 25 und 26 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Schuldsprüche an einem Gericht in Pietermaritzburg ergingen nach Angaben lokaler Medien wegen Vergewaltigung und Mordes.

Die beiden Angeklagten wurden darüber hinaus auch wegen schweren Raubes schuldig gesprochen und zu weiteren 18 Jahren Haft verurteilt. Zuhörer im Verhandlungssaal begrüßten das Urteil mit Applaus.

Die Männer stammen aus bescheidenen sozialen Verhältnissen und wurden nach dem Tod ihrer Eltern von Verwandten großgezogen. Sie kannten einander vom Sehen, ehe sie sich am Tag vor dem Gewaltverbrechen in einem Lokal gemeinsam betranken und den Plan fassten, aus dem Kloster in Ixopo in der Provinz KwaZulu-Natal Lebensmittel zu stehlen.

"Es war ein sinnloses Töten"
Als die 87 Jahre alte Ordensschwester die Eindringlinge auf dem Weg zur Küche erwischte, habe sie sie angeschrieen, sagte einer der Angeklagten aus. Daraufhin habe er die Frau gepackt und in ihr Zimmer zurückgedrängt. Der andere habe sie gefesselt und vergewaltigt. Dann ließen die Täter die sterbende Frau zurück. Mitgenommen haben sie die Armbanduhr ihres Opfers, einen Staubsauger sowie Lebensmittel, die sie in der Küche fanden. Das Verbrechen an Gertrude T. - so der bürgerliche Name der Ordensschwester - wurde am folgenden Morgen, am 19. April, entdeckt. Wenige Tage später klickten dann für die beiden Täter die Handschellen.

"Es war ein sinnloses Töten", wurde eine Mitschwester des Opfers von der südafrikanischen Zeitung "Daily News" in ihrer Online-Ausgabe zitiert. "Wenn diese Männer hungrig waren, hätten sie nur läuten und um Essen bitten müssen. Sie hätten Essen bekommen und ein heißes Getränk und darüber hinaus ein Paket mit Lebensmitteln, das sie über die Runden bringt. Der Diebstahl war nicht notwendig."

Männer bereits amtsbekannt
Beide Männer hatten bereits zuvor Bekanntschaft mit der Justiz gemacht. Der 26-Jährige, alleinstehender Vater von zwei Kindern im Alter von vier und acht Jahren, verdiente mit Gelegenheitsarbeiten Geld und ist wegen Einbruchsdiebstahls vorbestraft. Die Mutter seiner Kinder hat die Familie verlassen, um den Nachwuchs kümmern sich jetzt die Großeltern des Verurteilten.

Sein um ein Jahr jüngerer Mittäter wuchs ebenfalls ohne Eltern auf und wurde von seiner um vier Jahre älteren Schwester großgezogen. Die Schule musste er aufgrund finanzieller Probleme vorzeitig abbrechen. Er jobbte ab und zu für einen Tageslohn von etwas mehr als zwei Euro in einem Supermarkt. Wegen Drogenbesitzes hat er zwei Vorstrafen.

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