Klagen in der FPÖ

Feind-Todfeind-Parteikamerad

Salzburg
13.05.2015 20:11
Bei den Salzburger Freiheitlichen geht es nun vor Gericht. Im Mittelpunkt steht dabei der Sohn des einstigen FP-Generalsekretärs Karl Schnell, der zum Zeitpunkt der Affäre neun Jahre alt war.

Sein Sohn war damals neun Jahre alt – und Karl Schnell dachte nicht daran, dass dieser je im Mittelpunkt einer Affäre der freiheitlichen Partei in Salzburg stehen würde. Laut Schnell behaupten blaue Kameraden im Flachgau, der Kriminalbeamte Fritz Wiedermann habe damals gegen den Filius wegen Drogendelikten ermittelt und den Vater erpresst: "Entweder Du gibst mir ein Mandat im Landtag oder ich lasse das auffliegen." Völliger Unsinn und Hirngespinste sind das für den Arzt aus Saalbach-Hinterglemm und auch aus der Umgebung der Stadt Salzburg hagelt es Dementis: Wiedermann zeigte dennoch zwei Blaue bei der Staatsanwaltschaft an: Walter Rainer aus Anthering und Andreas Teufl aus Faistenau, übrigens ein sehr erfolgreicher Vizebürgermeister, der sich gegen ein umkämpftes Steinbruch-Projekt wehrt.

"Aufstand im Flachgau ein Hirngespinst"
Der junge Partei-Obmann des Flachgaus, Hermann Stöllner, auch Bürgermeisterkandidat von Seekirchen, möchte gerne Wiedermanns Sitz im Landtag und er begründet das auch: Der pensionierte Kriminalbeamte aus Wals habe seine Mitgliedschaft in der FPÖ "aus freien Stücken" beendet. Jetzt sitze er als "Wilder" im Landesparlament. Ein Aufstand im Flachgau sei ein Hirngespinst, lediglich die Bezirkspartei habe die Causa Wiedermann nochmals diskutiert, doch sei der eingeladene Landesparteichef Rupert Doppler nicht gekommen. "Ich würde mir von unserer Führungsriege wünschen, dass bei der politischen Auseinandersetzung mit den anderen Parteien auch so ein Eifer an den Tag gelegt würde wie beim Mundtotmachen der eigenen Mandatare." Da stimmen viele Stöllner zu.

Keinesfalls unterbeschäftigt bleibt die Staatsanwaltschaft (die übrigens samt dem gesamten Gericht ins frühere Zollamt in der Weiserstraße übersiedelt), da auch Andreas Schöppl, ehemals Klubobmann der Stadt-Blauen und nun nur mehr Rechtsanwalt, eine Anzeige formuliert hat. So hätten ihm Aufständler in der Stadt vorgeworfen, er habe Sitzungen im Gemeinderat geschwänzt und deshalb durch Andreas Reindl ersetzt. Ironie der Geschichte: Ausgerechnet der einstige FP-Generalsekretär Karl Schnell wurde vor vielen Jahren von Jörg Haider eingesetzt, um Ordnung in Salzburg zu machen. Haider "köpfte" an einem Abend die halbe Salzburger FP-Riege.

Intrigen, Gerüchte oder anonyme Briefe sind ein beliebtes Mittel in der Salzburger Politik geworden: Viele erinnern sich noch an die völlig haltlosen Lügen-Kampagnen gegen Franz Schausberger oder Gabi Burgstaller. Manche, die damals vor Zeugen glatte Unwahrheiten ausposaunten, wollen sich nun nicht mehr daran erinnern.

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