Formel 1

Mercedes auf Rekordjagd, Red-Bull-Saison vorbei

Sport
11.05.2015 11:38
Es war eine kleine Kampfansage. Nico Rosberg hat beim Europa-Auftakt der Formel 1 Selbstvertrauen getankt. Der Rückstand auf seinen Mercedes-Stallrivalen Lewis Hamilton beträgt nach seinem ersten Saisonsieg in Montmelo bei Barcelona nur noch 20 WM-Punkte. Und kommende Woche geht es in Rosbergs Wohnzimmer. Den Grand Prix von Monaco hat der Deutsche zuletzt zweimal in Serie gewonnen. Red Bull dagegen hat die Hoffnungen auf den Turnaround in dieser Saison bereits aufgegeben.

Teamchef Christian Horner forderte von Motorenpartner Renault in der Entwicklung mehr Risiko ein. "Wir sind bei der Zuverlässigkeit schon so weit hinten, dass wir dieses Jahr so gut wie abschreiben können", meinte der Engländer. "Der Fokus muss sich möglichst bald auf die Leistung verschieben. Wir haben nichts mehr zu verlieren."

Rosberg freut sich auf auf den Glamour-Grand-Prix in Monte Carlo. "Ich mag Monaco. Ich mag die Strecke, dazu ist es mein Heimrennen", erklärte Rosberg, der im Fürstentum aufgewachsen ist. Hamilton erstmals in dieser Saison hinter sich gelassen zu haben, hat sichtlich Auftrieb gegeben. Von einem "Befreiungsschlag der ersten Klasse", sprach Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda. "Ich hatte aber nie das Gefühl, eine Last zu haben", betonte Rosberg. Auch nicht nach vier Niederlagen in Serie.

Mercedes noch stärker als 2014
Die WM dürfte erneut zu einem Mercedes-Duell werden. Die Silberpfeile haben nach vier Siegen in fünf Rennen sogar bereits mehr Punkte auf dem Konto als in ihrem Rekordjahr 2014 - 202 gegenüber 197. 16 von 19 Grand Prix hat Mercedes in der Vorsaison gewonnen. "Es ist für uns schwer vorstellbar, dass wir so etwas wieder schaffen oder sogar übertreffen", sagte Hamilton. "Aber das ist unser Ziel und wir sind definitiv auf dem richtigen Weg."

Der Vorsprung auf den ersten Verfolger Ferrari scheint mit all den Updates, die die Teams zum Europa-Auftakt gebracht haben, sogar noch größer geworden zu sein. "Das Entwicklungsrennen haben wir erstmal für uns entschieden mit Abstand. Das ist stark", lobte Rosberg. Vor allem der Monaco ähnliche letzte Streckensektor von Montmelo mache Mut. "Das könnte heißen, dass wir auch dort ein sehr, sehr gutes Auto haben", meinte Rosberg.

Mit "Glücksbauch" zum Sieg
Der 29-Jährige könnte zum ersten Piloten seit Ayrton Senna (1989-1993) avancieren, der dreimal in Serie im Fürstentum gewinnt. Seine schwangere Frau Vivian - "Glücksbauch", wie er liebevoll sagt - wird auch beim Heimrennen dabei sein. Rosbergs Dank galt auch seinem Landsmann Sebastian Vettel, der Hamilton in Spanien in die Bredouille und beinahe um Platz zwei gebracht hatte. "Er ist herzlich eingeladen, das öfter zu machen."

Vettel selbst fehlen trotz seines Sieges in Malaysia bereits 31 Punkte auf WM-Leader Hamilton. "Das neue Paket ist ein Schritt nach vorne", versicherte der Ferrari-Star. Strecke und Bedingungen in Katalonien hätten das aber nicht vollends zur Geltung kommen lassen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir näher herankommen", sagte Vettel. "Ich hoffe, in zwei Wochen ist es ein anderes Bild."

Wolf warnt: "WM wird sicher nicht einfacher"
Motorsportchef Toto Wolff will sich trotz des überlegenen Doppelsieges seines Teams nicht in Sicherheit wiegen. "Ferrari ist näher dran als Red Bull im letzten Jahr", warnte der 43-jährige Wiener: "Die WM wird sicher nicht einfacher."

Die Bekanntgabe von Hamiltons Vertragsverlängerung lässt aber immer noch auf sich warten. Der Kontrakt des Titelverteidigers läuft mit Saisonende aus. "Wir sind in ganz normalen Verhandlungen", sagte Wolff. "Es ist erst Mai, wir sind früh dran. Ich will mich nicht von den Medien oder von irgendjemanden aus der Ruhe bringen lassen. Das sind Verträge, die müssen richtig gemacht werden."

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(Bild: KMM)



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