Schummeln kein Thema

“Zentralmatura macht Schülern keine Angst mehr”

Salzburg
08.05.2015 20:01
Salzburgs Landesschulsprecher Johannes Schwaighofer sprach mit der "Krone" über die Vor- und Nachteile der heuer erstmals österreichweit eingeführten Zentralmatura. Die Schüler waren anfangs skeptisch, trotz der Erfahrungen mit der Englisch-Zentralmatura in den Vorjahren. Das hat sich aber jetzt geändert.

"Krone": Herr Schwaighofer, welche Fächer sind jetzt bereits absolviert worden ?
Schwaighofer: Losgegangen ist die Matura am Montag. Wir haben Deutsch und Englisch hinter uns. Am Freitag war Französisch dran. Bisher ist alles reibungslos verlaufen. In Englisch gab es an meiner Schule, dem Borromäum, sowieso schon seit Jahren die Zentralmatura als Schulversuch. Die Lehrer haben sich mit ihrem Stundenplan gut darauf eingestellt. Es gab nur ein Problem bei der Höraufgabe in Englisch. Da waren die Hintergrundgeräusche so laut.

"Krone": Gibt es auch noch Fächer, in denen keine Zentralmatura gemacht werden muss?
Schwaighofer: Ja sicher. Das sind spezifische Fächer wie Informatik, Bildnerische Erziehung und so was. Da geben die Lehrkräfte die Literatur vor, reichen die Aufgaben dann beim Landesschulrat ein und wenn von dort ein Okay kommt, passen die Aufgaben. Bei der mündlichen Matura werden im Herbst Themen-Pools bekanntgegeben und per Zufallsprinzip ausgelöst.

"Krone": Vor Mathematik zittern noch viele, oder?
Schwaighofer: Ein bisschen. Bei Mathematik ist es noch am wenigsten klar, wie es ausschaut. Da gibt es einen A- und einen B-Teil. Zu A gehören Grundkompetenzen. Da werden Verständnisfragen gestellt. Hier muss man zwei Drittel richtig haben für eine positive Arbeit. Im B-Teil gibt es komplexere Aufgaben mit mehreren Rechenschritten. Da kann man noch Punkte machen.

"Krone": Was ist noch neu bei der Zentralmatura?
Schwaighofer: Man muss eine vorwissenschaftliche Arbeit schreiben und präsentieren. Das finden die Schüler gut.

"Krone": Welche Fächer sind denn bei jeder Matura Pflicht?
Schwaighofer: Mathematik, Deutsch und eine lebende Fremdsprache, sei es Französisch, Spanisch, oder was die Schule eben anbietet. Mündlich muss man auf jeden Fall in einer Fremdsprache maturieren. Die anderen Fächer sind von den Schulschwerpunkten abhängig.

"Krone": Was sehen Sie als Vorteil, was als Nachteil an der Zentralmatura?
Schwaighofer: Es ist ein guter Ansatz, weil so alle dasselbe Bildungsniveau haben. Bei den Schulschwerpunkten ist die Zentralmatura aber nicht fair. Denn wenn eine Schule auf Fremdsprachen und die andere auf Mathematik spezialisiert ist, kann man den Schülern nicht dieselben Aufgaben geben.

"Krone": Ist Schummeln ein Thema?
Schwaighofer: Nein, da gibt es strenge Regeln. Und wir haben auch keine Angst vor der Zentralmatura.

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