"Krone"-Interview

Andreas Dorau: “Karriere interessierte mich nie”

Musik
10.05.2015 17:00
Er war gerade einmal 16 Jahre jung, schrieb den Song nur für eine Projektwoche in seiner Schule in Hamburg und wurde mit "Fred vom Jupiter" anno 1981 plötzlich zum großen Helden der Neuen Deutschen Welle. Die folgenden Jahre waren bei Andreas Dorau geprägt von Ups and Downs - die Liebe zur Kreativität hat der prinzipientreue Norddeutsche aber nie verloren. Gemeinsam mit Element-of-Crime-Sänger Sven Regener hat er nun "Ärger mit der Unsterblichkeit" geschrieben, eine Art Biografie, die dann doch nicht so wirklich eine ist. Im ausführlichen Gespräch mit der "Krone" sprach Dorau über seine einzigartige Karriere, welche Hassliebe er mit dem Musikbusiness pflegt und warum er Helene Fischer gruselig findet.
(Bild: kmm)

"Krone": Andreas, zu deinem 50. Geburtstag hast du 2014 das Album "Aus der Bibliothèque" gefeiert, jetzt veröffentlichst du das Buch "Ärger mit der Unsterblichkeit". Ist dir das geschriebene Wort heute wichtiger als früher?
Andreas Dorau: Dass die Platte damals so hieß lag daran, dass ich mir viele Musikschnipsel aus der Bibliothek ausgeliehen hatte. Das war meine Inspirationsquelle und so ergab sich dann der Buch-Bezug. Das hatte aber nichts mit dem Buch zu tun.

"Krone": Man sagt ja, die Popmusik wäre längst tot, rücke aber immer näher zur Literatur.
Dorau: Ich habe bewusst keinen Roman geschrieben, sondern eine Kurzgeschichtensammlung gemacht. Die Idee zu einer Biografie kam auch nicht von mir, sondern von Charlotte Goltermann, der Frau von Sven Regener. Sven meinte, wir sollen meine Geschichten aufschreiben und ich fühlte mich erst nicht wohl damit, ich fand das zu eitel. Ich wollte dann einfach etwas machen, was all das, was man an Biografien nicht mag, auslässt. Die ersten schrecklichen 50 Seiten über die fröhlichen Kinderjahre bei Tante Mimi auf dem Land und dann die traurigen Phasen, als die Eltern geschieden waren, das interessiert doch keinen. Auch dieses ganze Gejammere, wie die Plattenfirma einen kaputt gemacht hat und der Erfolg ausblieb etc. etc. Ich suchte lieber nach den schönen Geschichten und deshalb ist es eben eher eine Geschichtensammlung als eine Biografie.

"Krone": Man könnte auch sagen, eine Biografie sollte man erst im Winter des Lebens schreiben. Davon bist du ja noch weit entfernt.
Dorau: Ich bin doch im tiefsten Herbst. (lacht) Der Impuls für dieses Buch kam eben nicht von mir und wir enden in dem Buch mit dem Jahr 2000. Die anderen Sachen sind mir zu nahe, da muss ich erst ausreichend Distanz dafür aufbauen. 2012 fragten mehrere Verlage an, ob ich nicht Kurzgeschichten machen möchte. Bei einem Roman hätte ich sofort nein gesagt. Ich habe das probiert und kläglich versagt. Nicht sprachlich, aber strukturell, weil ich nicht in der Ich-Form schreiben wollte und schon meine Freunde beim Lesen das Gesicht verzerrten. Ich hatte aber auch keine Lösung, eine Mischung aus Realität und Fiktion in der Ich-Form zu schreiben. Bäh. (lacht) Ich habe dann einen befreundeten Journalist nach dem Prinzip "vier Augen sehen mehr" gefragt, der hatte aber kurz darauf eine Lungenembolie, fiel ins Koma und ist jetzt in einem Pflegeheim. Damit war das Thema Buch für mich erst mal auf traurige Art und Weise erledigt. Im April 2013 spielten dann Element of Crime fünf Konzerte in der Hamburger Fabrik. Ich war dann als Gastsänger bei einem Stück an den fünf Abenden dabei und habe ihm am Ende die traurige Geschichte von meinem Freund erzählt. Er kam dann auf die Idee, dieses ursprüngliche Konzept verändert neu aufzunehmen, und so habe ich dann mit ihm zusammengearbeitet. Ich empfinde das Buch einfach als Hybrid.

"Krone": Siehst du dich jetzt mehr als Teamplayer?
Dorau: Das war ich schon immer. Ich arbeite grundsätzlich lieber zu zweit, weil man da mehr erlebt. Ich möchte jemandem in die Augen gucken und mich freuen oder auch nicht. Lieber teile ich das Geld und habe dafür eine schöne Gesellschaft. Alle positiven und negativen Dinge zu zweit erleben fühlt sich für mich besser an. Zudem habe ich eine Verantwortung der anderen Person gegenüber. Ich darf dann also nicht rumschludern.

"Krone": Konnte das Buch nur so werden, weil du es mit Sven Regener gemacht hast?
Dorau: Ja. Die Geschichten sind meine, aber das Geschriebene ist von ihm. Insofern ist er schon ein ganz wichtiger Teil des Ganzen.

"Krone": Was war das Wichtigste an Svens Input?
Dorau: Wir kennen uns seit 1982 und er war damals auch beim Ata-Tak-Label, wo ich groß wurde. Er kannte alle Leute, die meinen Weg kreuzten plus Plattenfirmen und alles Drumherum. Ich musste ihm nie über irgendwas aufklären – dadurch konnten wir sehr schnell arbeiten. Ich bin auch Fan von seinen Büchern und wusste, dass wenn einer das gut aufschreiben kann, er es sein würde.

"Krone": "Ärger mit der Unsterblichkeit" hieß auch schon ein Album von dir aus dem Jahre 1992. Besteht ein direkter Zusammenhang mit dem Buch?
Dorau: Wie das bei Werken so ist, gibt es Verlage und Vertriebe, die gerne auch mal mitreden. Es gab ca. fünf Titel davor und wir haben uns auf den geeignet. Er war nicht meine erste Wahl, aber ich kann mit ihm leben. Was ist denn Vergänglichkeit? Es gibt die menschliche Vergänglichkeit und die Vergänglichkeit des Werkes. Und wie lange sollte überhaupt etwas Bestand haben? Was ist Erfolg und ab welcher Länge eines Erfolgs ist Erfolg wirklich Erfolg? Dieser Titel schwingt mit diesen Fragen sehr gut mit und insofern hast das schon so gepasst.

"Krone": Du beginnst das Buch mit deinem größten Erfolg.
Dorau: Ich schleppe gleich das schwere Klavier an und beginne mit "Fred vom Jupiter".

"Krone": Das war dein großer Neue-Deutsche-Welle-Hit aus dem Jahr 1981, mit dem du als 16-Jähriger plötzlich zum Star im deutschsprachigen Raum wurdest. Über dieses Thema sprichst du ja nicht so gerne.
Dorau: Ich musste für das Buch schon auch über meinen Schatten springen. Eine reine Musikbiografie hätte ich ohnehin nicht machen wollen. Auch wenn ich gerne andere lese – irgendwann ab Seite 200 wiederholt sich alles, weil es doch immer die gleichen Geschichten in anderen Variationen sind. Es geht bei mir aber auch um Film und ganz andere Dinge. Es ist auch nicht chronologisch aufgebaut, sondern springt in der Zeit und ich mag Abwechslung. Das soll das Buch darstellen. (lacht)

"Krone": Hast du damit die "Fred vom Jupiter"-Zeit verarbeitet?
Dorau: Mir war klar, dass ich dieses Kapitel reinmachen muss – es wäre gar nicht anders gegangen. Sven kann ja sehr streng sein und hat dann gleich gesagt, ich solle es am Anfang machen, weil wir es dann eben hinter uns haben würden. Zudem kennen mich viele Konsumenten hauptsächlich davon und so kann er mit einem bekannten Kapitel in das Buch kommen und sich gemütlich vorarbeiten. Er muss sich nicht durch 30 für ihn vielleicht uninteressantere Geschichten kämpfen. Und da es Kurzgeschichten sind, kann der Konsument auch skippen.

"Krone": Warum ist gerade der Song, der dich so bekannt gemacht hat, so eine Belastung für dich?
Dorau: Ich war damals Teenager und Teenager sind neurotisch und mit Hormonschüben gequälte Wesen. Ich hatte nie die Intention, dass dieses Stück so groß werden sollte. Natürlich wollte ich Erfolg haben, aber in viel kleinerem Maße. Dann kam noch dazu, dass es quasi zwei Neue Deutsche Wellen gibt. Eine experimentell ausgerichtete, die versucht, eine nicht angloamerikanische Musik zu schaffen, und auch Texte mit anderen Inhalten transportiert. Die ging von 1980 bis 1982. Ab etwa Mitte 1982 tauchte dann die kommerzielle Neue Deutsche Welle auf. Viele Leute kamen damals auf mich zu und lobten den Song, aber aus den falschen Gründen. Ich habe das verachtet und fühlte mich in diese zweite Welle hineingeworfen, die mich nicht interessierte. Ich wollte mit denen nichts zu tun haben. Das Stück ging einfach zu weit und schlug zu stark eigene Wege ein.

"Krone": Warst du froh darüber, dass es kurz darauf eben keinen zweiten erfolgreichen Song von dir gab?
Dorau: Das ist natürlich eine hypothetische Frage, aber ich hatte Mitte der 90er-Jahre mit "Girls In Love" noch einen Hit, aber nur in Frankreich. Mein Nachbar wusste nichts davon, ich aber schon. Das war einfach perfekt. Das hatte damit keine unangenehmen sozialen Auswirkungen auf mein Leben und ich war damit kein One-Hit-Wonder mehr, sondern ein Zwei-Hit-Wunder. One-Hit-Wonder gilt als Schimpfwort und das hätte mich gestört.

"Krone": Aber immer noch besser, als überhaupt keinen Hit zu haben.
Dorau: Klar, aber es gibt sogar Sendungen, wo despektierlich über diese Leute geredet wird. Zum Glück bin ich dort nie aufgetaucht, denn das wäre für mich ein schwarzer Tag gewesen. (lacht)

"Krone": Aber du hast dich ohnehin immer schon solchen Chartshows verweigert.
Dorau: Das mache ich nicht, auf keinen Fall. Ich trete auch nicht auf NDW-Partys auf – überhaupt kein Thema.

"Krone": Du hast mal gesagt, du wärst in der Kindheit ein Außenseiter gewesen. Hat sich das mit dem Erfolg vom "Fred vom Jupiter" dann verändert?
Dorau: Ich habe eine mittlere Reife und das war mein letztes Jahr in der Schule damals. Parallel lief der Song ca. ein halbes Jahr mit der Schule mit, aber da das ein Ata-Tak-Labelsong war, hat das ohnehin keiner mitgekriegt. Kein Mensch hat das damals gekannt. Auch Neue Deutsche Welle war den Normalsterblichen damals nicht bekannt. Das ging für mich gut aus, ohne dass ich mich vor meinen Mitschülern rechtfertigen musste.

"Krone": Du hast dann in München Film studiert und sehr experimentelle Kurzfilme gedreht. War bei dir schon immer Interesse für verschiedenste Kunstformen da?
Dorau: Na ja, als dann diese Schlager-Neue-Deutsche-Welle kam, wollte ich mit Musik nichts mehr zu tun haben. Ich bin zwar heute auch noch Idealist, aber als Jugendlicher war ich ein glühender und sah die Sache als verloren und verraten. Mit 18 überlegte ich dann, was mich sonst noch interessiert. Ach, ich sehe gehe fern. Ich habe dann also Kunst studiert und war dort in der Filmklasse und habe Leute kennengelernt, die in München Film studiert haben. Ich bin dann ganz blauäugig dort hin und habe das gemacht.

"Krone": Hast du dann deine Karriere im Filmbusiness gesehen?
Dorau: Das Wort Karriere trifft auf mich einfach nicht zu. So etwas hat mich nie interessiert, ich wollte einfach immer nur etwas machen. Leiter hochklettern war aber kein Thema, ich wollte mich eher immer austoben.

"Krone": In den 90er-Jahren hast du dann zur Musik zurückgefunden und Dance-Alben gemacht. Das war damals ziemlich trendig. Haben dich Trends jemals interessiert?
Dorau: Meine Leidenschaft für Dance begann in den 80ern mit Acid House, weil ich feststellte, dass da Leute am Werk waren, die ähnlich wie ich Anfang der 80er agierten. Sie hielten sich nicht an musikalische Normen und es gab keine Songstrukturen und sie machten alles selber mit ihrem eigenen Equipment. Sie passten sich dem System einfach nicht an. Das war eine musikalische Parallelgesellschaft. Das fand ich spannend und da habe ich mich reingehängt. So kam ich am Ende zum Dance. Mich hat dabei nicht nur die Musik, sondern die ganze Arbeitsmethode interessiert.

"Krone": Du hast damals auch House-Elemente in deinem Sound verbraten. Hast du damit geliebäugelt, vielleicht doch noch durchzustarten?
Dorau: Nein, das war einfach die Musik, die ich auch privat gehört habe. Meine Version von House-Musik hatte eben deutsche Texte und war etwas fröhlicher. Es war einfach meine persönliche Verschmelzung und das war mir wichtig.

"Krone": An die Regeln des Musikbusiness hast du dich nie gehalten, deine Alben kamen auch immer in unregelmäßigen, nicht absehbaren Abständen heraus. War das Dagegenschwimmen für dich wichtig?
Dorau: Ich bin nicht aus Prinzip gegen etwas. Ich nehme mir einfach heraus, nach meinem eigenen Rhythmus zu arbeiten. Wenn das finanzielle Verluste mit sich bringt, dann nehme ich das auch hin und jammere nicht. Es gab einfach kein Schema und das war mir immer wichtig.

"Krone": Wie hast du dich über Wasser gehalten in den Zeiten, in denen es keine Musik von dir gab?
Dorau: Mit 16 hatte ich Musiker noch als blöde Typen verachtet und wollte auf keinen Fall irgendwann vor der Entscheidung stehen, wegen Geldnot eine Platte oder Tournee machen zu müssen. Musik genießt bei mir einen hohen Stellenwert und das war mir immer viel wert. Ich habe immer eine andere Tätigkeit nebenbei gemacht, die auch kreativ war. Ansonsten waren es Studentenjobs, wo ich Fernseher durch München getragen habe. Mir tut es zudem seelisch nicht gut, wenn ich 24 Stunden lang nur Musik mache. Dann plagen mich Selbstzweifel. Es funktioniert immer dann gut, wenn ich mich mit etwas anderem ablenke und die Musik als Freude empfinde und nicht als Pflicht.

"Krone": Präferierst du von deinen verschiedenen Kunstformen Musik, Film und neuerdings Buch auch etwas oder geht das bei dir alles Hand in Hand?
Dorau: Bei Musik hat mich von vornherein nicht nur das Stück an sich, sondern auch die optische Form interessiert. Das Cover, was hat die Band an, gibt es da Absprachen bezüglich der Kleidung, was stellt das dar? Du hast bei Musik eben nicht nur Text und Musik, sondern auch das Cover, mit dem du noch eine Stellungnahme machen kannst. Deshalb habe ich mich auch immer für Musikvideos interessiert, denn die geben noch eine weitere Metaebene offen, wie man etwas auffassen kann. Das hat mich von jeher interessiert und fasziniert.

"Krone": Wie siehst du die heutige Pop-Landschaft in Deutschland, die sich immer stärker mit Schlager und Elektronik vermischt? Ich werfe jetzt das Paradebeispiel Helene Fischer in den Raum.
Dorau: Du willst jetzt aber nicht ernsthaft wissen, was ich von Helene Fischer halte, oder?

"Krone": Nicht von ihr, sondern von ihrer Musik. Und auch von der Entwicklung der Popmusik in Deutschland, die dem Schlager beständig näherkommt.
Dorau: Ob sich da eine Tendenz abzeichnet? Ich weiß es nicht. Was ist das denn eigentlich? Schlager-Electro oder wie würde man das bezeichnen? Ich finde das natürlich gruselig und zum Davonlaufen. Allein bei dem Ausdruck "großes Kino" dreht sich mir der Magen um. Ich finde auch die Frau selbst ganz gruselig, uäääh. Ich habe aber nichts gegen kommerzielle Musik, ich sage nicht, dass die Indie-Musik besser sei. Ich bin auch nicht liberal oder altersmilde. Wenn mir ein Song gefällt, ist es auch egal, ob er sich 500 oder fünf Millionen Mal verkauft hat. Da mach ich keinen Unterschied.

"Krone": Ich spreche dich vor allem deswegen darauf an, weil auch du immer als Electropop-Schlager-Künstler tituliert wurdest.
Dorau: Früher hat mich das tierisch beleidigt, mittlerweile hat sich das etwas relativiert. Meine Stücke sind sehr refrainlastig und die kommen repetitiv ziemlich häufig hintereinander. Zudem verwende ich gerne Dur-Harmonien. Das ist auch im Schlager sehr beliebt. Dazu kommt, dass ich Deutsch singe und zack – fertig ist die Kritik. (lacht)

"Krone": Deine Texte sind auch immer wieder auf Kritik gestoßen oder wurden gar belächelt. Fühlst du dich dabei missverstanden?
Dorau: Ja. Ich würde aber nichts ändern, denn dann würde ich ja klein beigeben. Entweder hört ihr da vernünftig hin oder ihr seht das eben anders, aber dann tut's mir leid.

"Krone": Hast du dich schon jemals für Geld gefügt und deinen persönlichen Willen hintenangestellt?
Dorau: Zum Glück ist mir das immer erspart geblieben. Es gab zwei NDW-Revivals und da wurde mir mehrfach angeboten, dort aufzutreten. Die Gage war gigantisch, da hätte ich ein Jahr davon leben können. Ich habe aber auf ein Stück Holz gebissen und nein gesagt und darauf bin ich auch sehr stolz.

"Krone": Da du deine Kindheit im Buch ausklammerst, befrage ich dich hier darüber. Du bist bekanntlich ein Pfarrerssohn - war es nie ein Thema, dass du vielleicht einmal in seine Fußstapfen treten würdest?
Dorau: Da hatte ich großes Glück, ich wurde gefirmt und danach wurde ich nie mehr gefragt oder gedrängt, in die Kirche zu gehen. Ich bin schon religiös und sehe mich als Christ, aber ich bin ein kritischer Christ. Mein Vater hatte als Pastor auch viel gelitten. Man muss in diesem Job viel kämpfen und wird sehr oft enttäuscht und diese Kraft hätte ich gar nicht gehabt.

"Krone": In einem Interview hast du einmal gesagt, du wärst auf naive und kreative Art und Weise an die Sachen herangegangen. Liegen Naivität und Kreativität bei dir so nah beieinander?
Dorau: Man sollte in manchen Momenten blauäugig sein und das zulassen. Man darf nur keine anderen Leute damit in Gefahr bringen. Sich mal fallen zu lassen fällt mir aber sehr schwer, weil ich doch eher ein Kontrollfreak bin. Manchmal wäre das aber sehr erfrischend.

"Krone": Hat dich das Musikgeschäft jemals grob enttäuscht?
Dorau: Regelmäßig, aber mein Gott, das ist eine Industrie und eine Industrie hat ihre Normen und nach denen kann man sich richten oder nicht. Man glaubt oft, man kann da mal die Norm austricksen, aber das geht dann doch nicht. Ich sage immer, das menschliche Hirn schützt dich vor dir selbst, und das war auch der Grund, warum ich nur etwa alle vier Jahre Alben veröffentlichte. Ich musste dann immer frisch werden, um etwas Neues zu machen. Ich ging dann eben wieder los und holte mir wieder eins auf die Fresse. (lacht)

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