Hartes TV-Duell

Berlusconi und Prodi sparen nicht mit Attacken

Ausland
04.04.2006 08:26
Prodi verglich Berlusconi mit einem Betrunkenen, Berlusconi nannte Prodi einen "nützlichen Idioten" – beim TV-Duell ersparten die beiden Kontrahenten einanander so wenig wie möglich.

Bei dem TV-Duell zwischen dem italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi und seinem Herausforderer Prodi ist es am Montagabend zu scharfen Wortgefechten gekommen. Trotz der strengen Regeln der von RAI 1 ausgestrahlten Fernsehdebatte versuchte Berlusconi ein paar Mal, seinen Gegner zu unterbrechen, als der das Problem des ausufernden Defizits und der zunehmenden Steuerhinterziehung unter der Mitte-Rechts-Regierung anprangerte. 

"Ich begreife nicht, wie es möglich ist, dass die Linke ständig Italien und ihre Regierung verleumdet, indem sie die Wahrheit völlig entstellt", kommentierte Berlusconi. Prodi mahnte den Premier, ihn nicht zu unterbrechen und ihn zu respektieren. Er beschuldigte den Ministerpräsidenten und seine Regierungskoalition, ihn ständig beleidigt zu haben. "Man hat mich als 'armen Mann' und als 'Hase' bezeichnet, doch ich lasse mich von diesen Tönen nicht beeinflussen", betonte Prodi. 

"Nützlicher Idiot"
Der Oppositionschef ärgerte Berlusconi, als er den Zahlenschwall, mit dem der Ministerpräsident die Resultate seiner Regierung im Wirtschaftsbereich aufzulisten versuchte, als den Versuch eines Betrunkenen bezeichnete, sich an einer Straßenlaterne zu stützen, um nicht zu fallen. Auf diese Worte reagierte Berlusconi heftig. "Diese Worte kann ich nicht akzeptieren, Sie müssen dem Regierungschef Respekt zollen", meinte er. 

Auch Berlusconi sparte nicht mit Attacken gegen seinen Gegner. "Lassen Sie mich sagen, dass Sie ein nützlicher Idiot sind. Sie borgen Ihr gutmütiges Pfarrersgesicht der Linken, die zu bis zu 70 Prozent aus Kommunisten besteht", meinte Berlusconi. Öfters warnte der Regierungschef die Italiener davor, eine Mitte-Links-Allianz zu wählen, die aus elf Parteien besteht. "Prodi wird nicht fähig sein, Italien die politische Stabilität zu sichern", mahnte der Regierungschef.

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