"Aktion scharf"

A10: Brutale Jagd auf Tempo-Sünder

Salzburg
05.05.2015 17:58
Das war so nie ausgemacht: Nach der gnadenlosen Jagd auf Mini-Tempo-Sünder und Null Toleranz auf Salzburgs Straßen wurde die Aktion nun auf die A 10 und auf die Westautobahn ausgeweitet. Es gibt heftige Kritik: Bei Probemessungen hatte man 10.000 ausländische Fahrer abgelichtet - die bleiben aber straffrei…

Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden war der Einzige, der sich stets quergelegt hatte: Sowohl gegen Tempo 80 auf der Stadtautobahn, als auch gegen die rigorose Überwachung mit den daraus resultierenden Bergen an Organmandaten und Anzeigen. Jetzt hat Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer auf Drängen der Polizei-Verkehrsabteilung eine diesbezügliche Verordnung unterschrieben, drei Radarkästen bei Salzburg-Nord und zwei bei Salzburg-West sind bereits montiert. Wer nun statt 80 km/h mit Tempo 85 bis 90 unterwegs ist, zahlt 20 Euro, wer bis zu 100 auf dem Tacho hat, den kostet das dann 35 €. Ab Tempo 101 beim angezeigten 80er-Limit werden dann zwischen West und Nord satte 50 Euro fällig. Eine Geschwindigkeit, die bis vor kurzem noch ganz legal war

Mit Verkehrssicherheit hat das nichts zu tun
"All das hat wenig mit der Verkehrssicherheit zu tun, es ist nichts anderes als eine Abzocke der Autofahrer", ärgert sich Landtagsabgeordneter Helmut Naderer vom "Team Salzburg".

Die ausländischen Raser bleiben weiter straffrei
Noch dazu kommen bei der Aktion scharf ein Drittel bis 50 Prozent der Autofahrer ohne Bußgeld davon, weil sie einen ausländischen Pkw fahren. "Weil unser Verkehrsministerium und die EU nicht in der Lage sind, Abkommen mit anderen Ländern zu schließen", so Naderer: "So schafft man zwei Klassen von Autofahren: Die Österreicher, die man schikaniert bis aufs Blut und alle anderen, sich sich alles leisten können, ohne Konsequenzen." So verzeichnete man bei einer Probemessung 36% der Lenker (10.000 Fahrzeuge), die sich nicht an die Limits hielten, aber auch nichts zu befürchten hatten. Die Strafgelder bei einem IGL-Limit bekommt zwar das Land, die drakonische Strafaktion sei aber innerhalb der Landesregierung nicht abgesprochen gewesen, so Naderer.

Schon Mini–Verstöße kosten Lenkern 30 Euro
Auch die Jagd auf Mini-Tempo-Verstöße (bei Tempo 34 etwa in einer 30er-Zone), wie sie in Salzburg als einzigem Bundesland seit geraumer Zeit rigoros geahndet werden, hält Naderer für völlig überzogen: "Es ist besser, wenn der Lenker die Straße im Blick hat und nicht ständig verängstigt auf den Tacho starrt. Letztlich ist es für die Sicherheit unbedeutend, ob er mit 35 km/h oder mit 30 unterwegs ist." Der einzige Unterschied: Bei uns kostet diese Form der "Raserei" bereits 30 Euro.

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