"Effizienter"

Suche nach Vermissten auf rund 2.000 Infoscreens

Österreich
04.05.2015 11:19
Mehrere Hundert Menschen sind in Österreich abgängig gemeldet. Die Polizei sucht mit Fotoveröffentlichungen in Zeitungen, via Fernsehen, über eine App und auch auf Facebook nach den Vermissten - und nunmehr auch auf rund 2.000 Bildschirmen im öffentlichen Raum.

Das Bundeskriminalamt (BK) kooperiert dafür mit dem Öffi-TV-Sender Infoscreen, der für die Kurznachrichten-, Werbe- und Unterhaltungsspots im Umfeld der öffentlichen Verkehrsmittel in Wien, Graz, Linz, Innsbruck, Klagenfurt und Eisenstadt verantwortlich zeichnet. Die Tochterfirma des Werbeunternehmens Gewista stellt die Bildschirme für die Polizeisuchaufrufe kostenlos zur Verfügung.

"Schneller, effizienter und zielgerichteter"
Eine "nationale Wochenreichweite von knapp 20 Prozent" und 1,4 Millionen Zuseher pro Woche könnten einen wichtigen Beitrag leisten, sagte Infoscreen-Geschäftsführer Franz Solta bei der Präsentation am Montag. Die Öffentlichkeitsfahndung werde durch die neue Zusammenarbeit "schneller, effizienter und zielgerichteter", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Der Aufruf umfasst ein Bild und den Namen der gesuchten Person, eine kurze Beschreibung und die Kontaktadresse der Polizei. Aktuell blitzt noch keine Polizeiinformation auf den Infoscreens auf. "Das wird sich immer kurzfristig ergeben, etwa wenn ein Kind vermisst wird", sagte BK-Sprecher Mario Hejl.

Mit Stand vom 27. April waren insgesamt 871 Menschen als abgängig gemeldet. Darunter waren 384 Minderjährige, davon wiederum 145 unmündig. 35 Prozent aller Abgängigen stammen aus Wien. Die meisten Vermissten tauchen innerhalb weniger Tage wieder auf.

Erstes Projekt zur digitalen Fahndung eingestellt
Vor drei Jahren hatte die Wiener Polizei ein Projekt zur digitalen Fahndung nach Vermissten, aber auch Straftätern in sieben ÖBB-Bahnhöfen der Bundeshauptstadt gestartet, das nach knapp neun Monaten eingestellt wurde. Das damals die 29 Bildschirme betreibende Unternehmen beendete die Zusammenarbeit aus wirtschaftlichen Gründen. Das Bundeskriminalamt plant laut Hejl keine Ausweitung der Bildschirmsuche auf Straftäter.

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