Kompromiss, doch:

Betriebsrätin tritt nach Pflege-Lösung zurück

Salzburg
30.04.2015 18:49
Monatelang wurde verhandelt: Die Pflege forderte 30 Prozent mehr Gehalt und trat im Internet mit der CaREvolution einen Proteststurm los. Jetzt ist ein Angebot auf dem Tisch. Die Verhandler vom Betriebsrat haben schon zugestimmt. Zentralbetriebsrätin Christine Vierhauser ist allerdings im Krankenstand. Die Mitarbeiter wollen ihre Vertreter dazu gar nicht mehr befragen. Eine Abstimmung im Zentralbetriebsrat mit 13 Mitgliedern soll aber noch im Mai erfolgen. Die ursprünglichen Gehalts-Forderungen werden damit bei weitem nicht erreicht.

Großer Haken im Angebot des Landes: Die Pflege-Mitarbeiter und anderen Dienste, die im alten System bleiben, bekommen erst ab 1. Juli 2017 mehr Geld. Während neue Kollegen und System-Wechsler schon ab 2016 besser verdienen, müssen sie zwei Jahre warten! Das sei aus rechtlichen Gründen nicht anders möglich. Das Land investiert für diese langjährigen Mitarbeiter dann 4,5 Millionen Euro im Jahr – ein Betrag der mit den Pensionierungen jährlich weniger wird. Man geht davon aus, dass rund 50 Prozent ins neue Schema wechseln. Das Geld wird dann auf rund 1510 Mitarbeiter aufgeteilt. Die Zahlungen sind erst möglich, wenn das neue System endgültig eingeführt ist. Die Verbesserungen im Detail: Eine diplomierte Pflegekraft bekommt dann um 210 Euro brutto mehr, ein medizinisch-technischer Mitarbeiter 200 Euro und eine Pflegehilfe um 100 Euro. Abgestuft seien die Zahlungen, weil auf die diplomierte Pflege immer mehr Zusatzaufgaben von Ärzten zukommen.

Lösungen für besonders belastete Abteilungen
Auch für die besonders fordernden Bereiche wie die Anästhesie ist Entspannung in Sicht: Dort sollen bald kürzere Schicht-und-Wechseldienste gelten. 9,5 zusätzliche Stellen sollen ausgeschrieben werden. Die Klinikleitung behauptet, dass es keine Gehaltseinbußen gibt. Das will Betriebsrat Johannes Furthner aber noch überprüfen. Und auch auf der HNO wird die Struktur geändert.

Zentralbetriebsrätin wirft das Handtuch
Zentralbetriebsrätin Christine Vierhauser ist entsetzt: Das Angebot sei kein Ergebnis, sondern eine Augenauswischerei. "Es ist nicht das, wofür ich losmarschiert bin", meldet sie sich aus dem Krankenstand. Sie versteht, wenn sich Mitarbeiter verraten fühlen und legt mit sofortiger Wirkung ihre Funktionen zurück. Vierhauser findet drastische Worte: "Die kämpfende Löwin ist erschossen worden." Kritisch sieht sie, dass jetzt nicht einmal unter den Mitarbeitern abgestimmt werden soll. Vierhauser hofft, dass weiter die CaREvolution als Forum genutzt wird. Die weiteren Betriebsräte kritisierten die Bewegung. "Es war wichtig, ein Bild der Pflege zu transportieren", so Dopplerklinik-Betriebsrat Alexander Stampfer. Die Stimmung sei dadurch aber zu emotional geworden…

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