FP-Wahlkampf

Steirische Kirchen üben Kritik

Steiermark
29.04.2015 15:13
In der Vorwoche haben wir in „Steiermark inoffiziell“ berichtet, dass der Landesrechnungshof die Organisation der Schul-Sozialarbeit ordentlich gerüffelt hat. Ohne jegliche „gesetzliche Verpflichtung“ hätte das Land im letzten Schuljahr immerhin eine knappe Million Euro dafür aufgewendet; auf jeden Fall sei die Schulsozialabeit, so wie sie aktuell strukturiert ist, „insgesamt zu hinterfragen“. Aktuell jedoch wachelt der zuständige Landesrat Michael Schickhofer mit einer Studie der Uni Graz, die den Schul-Sozialarbeitern allerdings ein mehr als gutes Zeugnis ausstellt. Er wolle damit nicht dem Rechnungshof Wind aus den Segeln nehmen, aber schon darauf hinweisen, dass es auch eine andere Sicht der Dinge gebe.

Demnach hätten viele Schüler eine sehr gute Beziehung zu den Betreuern aufgebaut, 90 Prozent haben Vertrauen, der zwischenmenschliche Umgang in der Klassengemeinschaft sei besser geworden, die Leistungen steigen, es gibt weniger Gewalt und Schulschwänzen sei massiv eingedämmt worden. Auch die Eltern, so die Studienautoren, sehen das Angebot überwiegend positiv, bemerkten einen Rückgang von Streitereien, Mobbing und Vandalismus. Landesrat Schickhofer reagiert aber auf die Kritik des Rechnungshofes. Aufträge würden künftig für drei Jahre vergeben – nicht lediglich für eines, wie bis jetzt gelebte Praxis. Und auch eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung stünde kurz vor dem Abschluss. Es muss was g’schehn! Und zwar vor allem gegen die Arbeitslosigkeit der Altersgruppe 50 plus. Die Zahl der so genannten „Langzeitarbeitslosen“ ist in einem Jahr um unfassbare 45 Prozent gestiegen, 10.000 Menschen sind es im Jahresschnitt, Tendenz weiter stark steigend.

Land und AMS Steiermark setzen jetzt einen echten Kraftakt. 20 Millionen Euro, und das ist wirklich ein ordentlicher Batzen Geld, werden in das Vorhaben „Gemeinnützige Beschäftigungsprojekte“ investiert, kündigten Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser und Arbeitsmarkt Steiermark-Chef Karl-Heinz Snobe an.

Das gibt’s auch nicht alle Tage. Hermann Miklas, evangelischer Superintendent, und Heinrich Schnuderl, Administrator der Diözese Graz-Seckau, wenden sich in einer gemeinsamen Aussendung gegen das Wahlkampf-Magazin der steirischen FP. Diese Kampagne mache Angst, die FP baue auf inhaltliche Verzerrung. Man wolle nicht einmal auf einzelne Punkte im Detail eingehen – sie zu widerlegen und breitzutreten würde dem politischen Kalkül, in Vorwahlzeiten zu dramatisieren und zu polemisieren, noch zusätzlich entgegenkommen.

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