In Thailand

“Vier Pfoten” suchen Lösung für Tempel-Tiger

Tierecke
29.04.2015 10:49
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" will die Situation der Tiger im Luangta-Maha-Bua-Tempel in Thailand verbessern, denn der Tempel hat bei Tierschützern in aller Welt traurige Berühmtheit erlangt. Die buddhistischen Mönche halten rund 147 Tiger, Besucher können sich um teures Geld mit den Tieren fotografieren lassen, diese streicheln und sogar an der Leine herumführen. Aufgrund steigender Kritik und der Aussage des leitenden Tierarztes vor Ort, dass bereits drei Tiger vermisst würden, kam es wie berichtet vergangenen Freitag zu einer behördlichen Razzia im Tempel.

Die Tierschutzorganisation betreibt selbst ein Großkatzen-Schutzzentrum für mittlerweile rund hundert Löwen und Tiger in Südafrika. Tierarzt Dr. Amir Khalil von den "Vier Pfoten" berichtet aus Thailand: "Wir versuchen, das Tempel-Management davon zu überzeugen, dass die Tiger vor Ort nicht artgemäß gehalten werden. Die Tiere sind durch die vielen Besucher ständigem Stress ausgesetzt, erhalten die falsche Nahrung und verbringen die meiste Zeit in engen Betonkäfigen oder angekettet im Tempel. Noch dazu gibt es kein kontrolliertes Zuchtprogramm, viele Tiere weisen Merkmale der Inzucht auf.  Es handelt sich hier definitiv nicht um ein Artenschutzprogramm, sondern um eine Touristenattraktion auf Kosten der Tiere!"

Keine Einrichtung kann so viele Tiger aufnehmen
Laut Aussagen der thailändischen Naturschutzbehörde könnten die Mönche nun gezwungen sein, die Tiger abzugeben. Bei der Kontrolle wurden 147 Tiger gezählt. Die Tiere wurden von Hand aufgezogen und können daher nie wieder ausgewildert werden. Für die Tierschützer steht fest: Der Tempel bietet keine Möglichkeiten, die Tiger artgemäß unterzubringen. Derzeit gibt es aber keine Einrichtung in Thailand, die so viele Tiger unterbringen könnte.

"Rahmenbedingungen müssen erst geschaffen werden"
Dr. Khalil: "Wir möchten uns aktiv an einer nachhaltige Lösung beteiligen, das heißt ein lebenslanges sicheres Zuhause für die Tiger. Wir haben die nötige Expertise im Bereich Großkatzen. Wir zählen nun auf die Mithilfe der Mönche und der Behörden vor Ort. Letztere müssen freilich erst die Rahmenbedingungen für ein neues Tigerschutz-Zentrum in Thailand schaffen. Dieses kann durchaus für Besucher offen stehen, muss jedoch den natürlichen Bedürfnissen dieser stolzen Wildtiere Rechnung tragen."

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