Personal-Abbau

Paradefirma Maco kündigt bis zu 170 Mitarbeiter

Salzburg
28.04.2015 20:27
Die Ukraine-Krise und wirtschaftliche Einbrüche in den Nachbarländern Italien und Frankreich zwingen das Salzburger Unternehmen zu radikalen Schritten: Zehn Prozent der 1.670 Mitarbeiter in den drei österreichischen Standorten müssen das Unternehmen verlassen – wen der Abbau treffen wird, ist noch nicht geklärt.

Nach Sony, Bleckmann und Carbo Tech nun die nächste schlechte Nachricht: Bedrückte Stimmung am Montag im Hauptsitz des Familienbetriebs Mayer & Co in der Alpenstraße in Salzburg: Geschäftsführer Hubert Roland Steiner überbringt gemeinsam mit Eigentümer Ernst Mayer die Hiobsbotschaft. Bis zu 170 Mitarbeiter der Standorte Salzburg, Mauterndorf und Trieben müssen das Unternehmen verlassen. "Die vergangen fünf Jahre waren nicht leicht. Vor allem die Wirtschaftskrise 2008/09 hat uns schwer zugesetzt", versucht Steiner die Situation zu erklären. Die Auslastung sei vor allem in den Kernmärkten sehr schlecht. Neben der politischen Situation im Osten sind es auch Produkte aus Billiglohn-Ländern, die dem Unternehmen schaden. "Die Lager sind voll, aber die Auftragslage geht zurück, denn unsere Kunden haben derzeit keinen Bedarf", sagt Steiner.

Mehrere Wochen habe die Geschäftsführung über Maßnahmen nachgedacht: Vorerst müssen alle 1.670 Mitarbeiter um ihren Job fürchten, weil noch nicht entschieden ist, wen die Kündigung trifft. Gemeinsam mit den Bediensteten wird jetzt an einem "Entschlackungs-Plan" gearbeitet. "Die Mitarbeiter dürfen sich einbringen und haben somit die Möglichkeit, ihre Position im Unternehmen zu stärken", sagt Steiner.

China als großer Hoffnungsschimmer
Weltweit sind 2.300 Mitarbeiter bei MACO beschäftigt. Ein Ausbau des Marktes nach Südamerika, China und Nordafrika soll die Zukunft des Unternehmens sichern. Auch der Standort in Salzburg soll nach jahrelangen Diskussionen nun endlich ausgebaut werden. Hinter dem bereits bestehenden Gebäude soll im kommenden Jahr ein Kunden- und Innovationszentrum entstehen. Eine Genehmigung gibt es bereits. Mehrere Millionen Euro nimmt Eigentümer Ernst Mayer dafür in die Hand.

Unterstützung von Land und Gewerkschaft
Landeschef Wilfried Haslauer und der ÖGB sichern den Bediensteten Hilfe zu. "Die Einrichtung einer Arbeitsstiftung ist jederzeit möglich. Die notwendigen Gelder sind vorhanden", sagt Haslauer. Gewerkschaftschef Gerald Forcher fordert einen Sozialplan: "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Entlassenen zu unterstützen."

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