Enthüllungsbericht

Le Pen: Millionen auf Geheimkonto in der Schweiz?

Ausland
28.04.2015 08:39
Der Gründer von Frankreichs rechtsextremer Partei Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, hat laut einem Medienbericht auf einem geheimen Konto in der Schweiz Millionensummen gehortet. Das berichtete das für seine Enthüllungen bekannte Online-Nachrichtenmagazin "Mediapart" am Montag. Aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen verlautete, die Vermögenserklärung des EU-Abgeordneten Le Pen werde derzeit von der Hohen Behörde für Transparenz im öffentlichen Leben unter die Lupe genommen. Die Partei Le Pens zeigte sich überrascht über die Enthüllung.

Wie Mediapart berichtete, sei die Staatsanwaltschaft von Nanterre über die Konten, auf denen insgesamt 2,2 Millionen Euro gebunkert sein sollen, von der Anti-Geldwäsche-Behörde Tracfin informiert worden. Der Bericht verwies überdies auf einen Brief aus dem Jahr 2008, der den persönlichen Assistenten Le Pens, Gerald Gerin, als Bevollmächtigten des Trusts nennt. Dieses Schreiben sei der Justiz übergeben worden.

Guthaben auf Bahamas gehortet
Bei der Treuhandgesellschaft handelt es sich dem Bericht zufolge um die Firma Balerton Marketing Limited mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln. Zunächst seien die Gelder auf einem HSBC-Konto gelegen, dieses sei aber im Mai 2014 geschlossen worden. Das Guthaben sei auf die Bahamas auf ein Konto von CBH transferiert worden.

FN-Vizechef Florian Philippot sagte dem Sender iTELE, er sei über die Angelegenheit "überhaupt nicht auf dem Laufenden". "Ich weiß überhaupt nicht, ob das wahr ist, es erscheint mir merkwürdig, da ich Jean-Marie Le Pen kenne." Philippot fügte hinzu, er habe mit Le Pens Tochter, FN-Chefin Marine Le Pen, am Telefon über die Angelegenheit gesprochen. Diese sei "sehr überrascht". Sie wisse ebenfalls nichts darüber und erwarte "wie wir alle Aufklärung und Erklärungen von Jean-Marie Le Pen".

Le Pen bei Front National in Ungnade gefallen
Die neuen Vorwürfe treffen Le Pen kurz nach einer Fehde mit seiner Tochter um den Kurs des FN. Weil er zum wiederholten Mal die Gaskammern der NS-Konzentrationslager als "Detail der Geschichte" bezeichnet hatte, brach die Parteichefin diesen Monat mit ihrem 86-jährigen Vater und zwang ihn zum Verzicht auf eine Spitzenkandidatur bei den Regionalwahlen im Dezember.

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