"Grexit" kein Thema

Griechen-Präsident verspricht Schulden-Rückzahlung

Ausland
27.04.2015 10:55
Im Reformstreit mit seinen Geldgebern hat Griechenland erneut die vollständige Begleichung seiner Schulden versprochen. Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos sagte in einem am Montag veröffentlichten Gespräch mit "Spiegel Online": Wir zahlen unsere Schulden bis zum letzten Euro zurück." Ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone komme ihm "nicht einmal in den Sinn."

Zugleich übte Pavlopoulos Kritik an den bisherigen Sparprogrammen, die das Land mit den Euro-Partnern und dem IWF im Gegenzug für deren Hilfsmilliarden vereinbart hatte. "Ein Teil der uns auferlegten Maßnahmen ist nicht durch EU-Recht gedeckt", sagte Pavlopoulos. Man verlange lediglich, genauso behandelt zu werden wie andere Länder: "Wir wollen ein gleichberechtigtes Mitglied Europas sein."

Griechenland war erstmals 2010 an den Rand einer Pleite geraten und wird seitdem mit Hilfskrediten im Umfang von insgesamt 240 Milliarden Euro gestützt. Allerdings lehnt die im Jänner ins Amt gekommene Links-Rechts-Regierung die bisherigen Spar- und Reformprogramme in zentralen Punkten ab. Dringend benötigte Gelder liegen wegen des Streits auf Eis.

"'Grexit' kommt mir nicht einmal in den Sinn"
"Wir müssen einen ausgeglichenen Haushalt beibehalten und langsam unsere Schulden reduzieren", sagte Pavlopoulos. Als problematisch sieht er unter anderem Kritik der Geldgeber am griechischen Mindestlohn und anderen Arbeitnehmerrechten. Auch in Deutschland gebe es schließlich ein Existenzminimum. Einen Austritt aus der Euro-Zone schloss der Politiker der konservativen Partei Nea Dimokratia aus: "Griechenland hat in den Siebzigern sehr gekämpft, um Teil von Europa zu werden", sagte er: "Ein 'Grexit' kommt mir nicht einmal in den Sinn."

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