Sketch-Dreh in Nepal

Wie das Erdbeben aus Spaß tödlichen Ernst machte

Ausland
27.04.2015 14:06
Die Comedy-Truppe "Nepali Pranksters" treibt gerne ihr Unwesen mit der versteckten Kamera und unterhält mit ihren Streichen seit Längerem die Internet-Community. Doch am vergangenen Samstag wurde aus Spaß tödlicher Ernst. Die Gruppe drehte gerade einen Sketch in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, als plötzlich die Erde zu beben begann. Zunächst glaubten noch alle, dass es sich um leichtere Erdstöße handeln würde, die man in der gebirgigen Region kennt. Doch die Stöße wurden stärker und aus den Komikern Berichterstatter, die das Chaos und die Zerstörung hautnah miterlebten und mitfilmten.

Die "Nepali Pranksters" wollten eigentlich eine lustige Aktion zum Plastiksackerl-Verbot in Nepal drehen. Zu diesem Zweck begaben sie sich in eine Vorstadt von Kathmandu und begannen ihr Shooting. Die Kamera lief bereits, als sie die Erdstöße spürten. "Wir dachten, es wäre ein einfaches Erdbeben, wie sie zum Alltag hier in Nepal gehören", sagte der Comedian Akash Sedai später gegenüber dem Nachrichtensender CNN.

Menschen unter Schock säumen die Straßen
Anfangs lachen sie auch noch, während sie durch die Straßen ziehen. Doch ziemlich bald offenbart sich Sedai und seinem Kollegen Ashish Prasai das tatsächliche Ausmaß des Erdbebens. Im Video sind Menschen zu sehen, die auf der Straße sitzen und schreien. Fahrzeuge werden abgestellt und Gebäude stürzen ein. Je weiter sie sich ins Zentrum der nepalesischen Hauptstadt begeben, desto größer wird die Zerstörung und das Chaos. Menschenmengen säumen die Straßen und starren auf die Ruinen, die das Erdbeben hinterlassen hat.

Suche mit bloßen Händen nach Opfern
Die ersten Passanten beginnen mit bloßen Händen, die Trümmer nach Verschütteten zu durchwühlen. Man hört kleine Kinder weinen und nach ihren Müttern rufen. Erste Verletzte werden in Sicherheit gebracht, Polizei- und Rettungskräfte treffen langsam ein und machen sich ein erstes Bild von der Katastrophe.

"Das Land ist in sehr schlechtem Zustand"
Sedai und Prasai marschieren weiter Richtung Zentrum, befragen Leute und appellieren an Fahrzeuglenker, von der Straße zu fahren und den Rettungskräften Platz zu machen. Im Zentrum Kathmandus, wo früher der neunstöckige Dharahara-Turm stand, liegt nur mehr ein riesiger Geröllberg. Das UNESCO-Weltkulturerbe stürzte in sich zusammen und begrub Dutzende Menschen unter sich. Langsam sei den "Nepali Pranksters" bewusst geworden, dass ihr Land in einem "sehr schlechten Zustand" sei, wie sie am Sonntag gegenüber CNN erklärten.

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