Bei dem Toten in der Neubaugasse handelte es sich um den Hausbesorger. "Der Mann konnte aufgrund der Personenbeschreibung seines Bruders identifiziert werden", sagte ein Polizeisprecher. Das von einem Zimmer im Erdgeschoß ausgehende Feuer hatte sich zu einem ausgedehnten offenen Wohnungsvollbrand entwickelt.
"Bei Beginn des Einsatzes schlugen die Flammen bereits aus allen Fenstern der Wohnung", sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Das Feuer brannte auch die Wohnungstür durch und sorgte für Rauch im gesamten Stiegenhaus. Insgesamt 13 Menschen mussten teils mittels Fluchtfiltermasken evakuiert werden und wurden der Rettung übergeben. Drei erlitten laut Polizei leichte Rauchgasvergiftungen.
Der Brand selbst wurde unter Atemschutz mit zwei Löschleitungen bekämpft. Die Ursache war am Freitagvormittag noch Gegenstand der Ermittlungen, bei dem Toten wurde zudem eine Obduktion angeregt, um die genaue Todesursache zu klären.
Defekte Heizdecke sorgt für Brand in Simmering
Nur kurze Zeit vorher war ein Zimmerbrand der Alarmstufe 2 in Simmering in der Kaiserebersdorfer Straße gemeldet worden. Auslöser war vermutlich eine defekte Heizdecke, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Die Wohnungsinhaberin, eine 74-jährige Frau, verließ ihre im vierten Stock gelegenen Räumlichkeiten in Panik und ließ dabei die Tür offen. Dadurch geriet auch hier Rauch ins Stiegenhaus, wodurch die Bewohner der vier darüber gelegenen Stockwerke von der Feuerwehr per Drehleiter sowie über das Stiegenhaus gerettet werden mussten.
Die 74-Jährige erlitt leichte Brandverletzungen und - wie ihre 25-jährige Nachbarin und eine weitere 41-jährige Frau - eine Rauchgasvergiftung. Die drei Frauen wurden von der Wiener Berufsrettung in ein Krankenhaus gebracht, sagte Sprecher Ronald Packert.
"Das gab es schon lange nicht mehr"
Zwei vergleichsweise kleinere Einsätze gab es am Donnerstagabend noch in Wien-Landstraße, wo in der Unteren Weißgerberstraße bei einer in Umbau befindlichen Wohnung Löschmaßnahmen durchgeführt wurden. Der vierte Zimmerbrand brach in der Rubensgasse in Wieden aus, wo ein Feuer in einer Küche bekämpft wurde. Hier kam niemand zu Schaden, sagte Feiler.
"Vier Brände, die so knapp hintereinander gemeldet worden sind, das gab es in Wien schon lange nicht mehr", kommentierte der Feuerwehrsprecher die Einsätze. Neben den rund 180 Feuerwehrmännern waren demnach auch 38 Fahrzeuge bei den Brandbekämpfungen, die bis 22.30 Uhr andauerten, beteiligt.
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