Anschläge verhindert

Valls: Bedrohung in Frankreich “noch nie so groß”

Ausland
23.04.2015 10:55
In Frankreich sind in den vergangenen Monaten fünf Terroranschläge verhindert worden. Das sagte Premierminister Manuel Valls am Donnerstag dem Sender France Inter. "Die Bedrohung war noch nie so groß, mit dieser Art Terrorismus hatten wir es in unserer Geschichte noch nie zu tun", so Valls. Erst am Mittwoch war bekannt geworden, dass die französische Polizei mit der Festnahme eines 24-Jährigen einen Terrorangriff, vermutlich auf eine Kirche, vereitelt hat.

Valls sagte am Donnerstag, es gebe 1.573 Franzosen oder Personen mit Wohnsitz in Frankreich, die "terroristischen" Netzwerken zugerechnet werden könnten. 442 von ihnen befänden sich derzeit in Syrien, bereits 97 seien in dem Bürgerkriegsland getötet worden. Der Regierungschef verteidigte zudem ein umstrittenes Gesetz, mit dem Nachrichtendienste mehr Möglichkeiten auch zur Überwachung bekommen sollen. Gleichzeitig räumte er ein, ein neues Attentat könne nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden. "Nein, sicher nicht", sagte Valls. Frankreich werde für Werte wie Freiheit und Demokratie angegriffen, deswegen müsse der Krieg gegen den Terrorismus geführt werden.

Student plante Anschlag auf "eine oder zwei Kirchen"
Innenminister Bernard Cazeneuve hatte am Mittwoch erklärt, ein geplanter Anschlag auf "eine oder zwei Kirchen" sei verhindert worden. Demnach war bereits am Sonntag in Paris ein 24-jähriger Informatikstudent festgenommen worden, der einen Anschlag auf Gotteshäuser geplant habe. Die Staatsanwaltschaft sucht nach möglichen Komplizen.

Ermittler haben bei dem 24-Jährigen ein umfangreiches Waffenarsenal mit Kalaschnikow-Sturmgewehren, einer Pistole, einem Revolver sowie schusssicheren Westen sichergestellt. Außerdem stießen sie auf detaillierte Notizen über mögliche Ziele sowie arabische Dokumente, in denen die Terrororganisationen Al-Kaida und Islamischer Staat erwähnt werden.

Valls will religiöse Stätten weiter intensiv schützen lassen
Premierminister Valls will nun religiöse Stätten im Land weiter intensiv schützen lassen. Aktuell würden 178 katholische Einrichtungen speziell überwacht. In Frankreich gibt es rund 45.000 solcher Einrichtungen. Seit der Terrorwelle vom Jänner, bei der mit dem Attentat auf "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt 17 Menschen getötet wurden, gilt im Großraum Paris die höchste Alarmstufe. Jüdische Einrichtungen und öffentliche Plätze werden besonders geschützt.

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