Rettung im "Stau"

Ärger über langes Warten in der SALK-Notaufnahme

Salzburg
21.04.2015 21:03
Eine Umstellung bei der internen Notaufnahme der Uniklinik sorgt für gehörige Wartezeiten und heftige Kritik in Salzburg. Dabei geht es um die "Triage" - so nennen Ärzte die Auswahl, in welcher Reihenfolge die Patienten behandelt werden. Die Kranken, die als nicht so dringlich eingestuft werden, müssen entsprechend länger in ihren Kojen auf die Behandlung warten.

Was bei vielen Patienten zu Klagen über eine "endlose Warterei" führte, betrifft auch das Rote Kreuz: Denn die Sanitäter und die Rettungsautos mussten mitsamt ihren Patienten oft bis zu 20 Minuten untätig ausharren, bis eine Koje frei wurde. Intern war sogar von einem Extremfall die Rede, wo das Rettungs-Team eine geschlagene Stunde warten musste, bis sein Patient endlich dran kam.

"Den Fall konnten wir intern noch nicht aufklären, es stimmt aber, dass unsere Sanitäter vor allem unter Tags lange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten", bestätigt auch Landes-Rettungskommandant Anton Holzer. Für das Rote Kreuz ein unhaltbarer Zustand, weil die Stehzeiten bei der Notaufnahme in der Landesklinik unnötige Kosten verursachen. "Wir haben unser System umgestellt, damit auch wirklich die Patienten zuerst behandelt werden, die am dringendsten Hilfe benötigen", heißt es dazu in den SALK. Nach den Protesten wurde aber dafür gesorgt, dass wenigstens die Rot-Kreuz-Sanitäter nicht mehr unsinnig lange warten müssen. Weitere Gespräche dazu sind für 28. April angesetzt.  

"Staufrei" bei den Barmherzigen
Ohne Wartezeiten kommt die Notaufnahme bei den Barmherzigen Brüdern aus. Die Zweiteilung hält Holzer für ideal: "Die Brüder versorgen Patienten aus dem Süden, bis zum Tennengau. Ein Land wie Salzburg braucht zwei Notaufnahmen. Man muss sich nur vorstellen, was los wäre, wenn eine wegen eines Technikdefektes kurz schließen muss. Oder weil Noroviren ausgebrochen sind. Da stünden wir plötzlich ohne Notversorgung da."

Land drängt auf weniger Patienten
Das Land möchte Geld sparen und lässt berechnen, wie es möglich wäre, dass weniger Kranke in die Notaufnahmen kommen – in internen Besprechungen hieß es sogar, dass sich etwa die Stadt um Bewohner der Seniorenheime selbst kümmern soll, statt sie bei Krankheit in die Spitalsambulanzen zu bringen

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