Die Konflikt besteht seit Jahren: Das Land Steiermark möchte die vor allem in der Oststeiermark verbreiteten artesischen Brunnen, bei denen das Wasser konstant ohne Pumpe aufsteigt, verschließen, da zu viel wertvolles Tiefengrundwasser verloren gehen würde. Die Brunnenbesitzer orten hingegen einen unzulässigen Eingriff in ihr Privateigentum und wehren sich kräftig.
Wenige Wochen vor der Landtagswahl spitzt sich die Sache zu. Die Arteser-Interessensgemeinschaft ruft zu einer Demonstration in Söchau (3. Mai um 15 Uhr) – eine unangenehme Angelegenheit vor allem für die ÖVP, ist die Oststeiermark doch ihre politische Kernregion.
"Wir behandeln alle gleich"
Um die Gemüter zu beruhigen, umreißt Landesrat Hans Seitinger die weitere Vorgehensweise der Behörden: Gemeinde für Gemeinde sollen in den kommenden sieben Jahren die Brunnen untersucht werden. Als Sanierungsmethode soll, wie von den Brunnenbesitzern vorgeschlagen, ein Kunststoffrohr in das bestehende (löchrige) Rohr eingeschoben werden. Die Zertifizierung für das dafür notwendige Material ist im Laufen.
Allerdings ist die Rohr-in-Rohr-Technik laut Seitinger nur für einen kleinen Teil der Arteser durchführbar. Der große Rest soll mit Zement verschlossen werden; diese Maßnahme wird vom Land mit 70 Prozent gefördert. Ein möglicher Neubau des Brunnens wird mit weiteren 20 % gefördert. Seitinger: "Wir behandeln alle gleich. Ob ein wasserrechtliche Genehmigung vorliegt oder nicht, ist unerheblich."
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