Frau abgeführt

Falsche Pilotin bei Germanwings-Trauerfeier

Ausland
18.04.2015 10:25
Verkleidet mit einer - zu großen - Lufthansa-Uniform und mit falschem Ausweis hat sich eine Frau zur Trauerfeier für die Opfer des vom Co-Piloten der Maschine zum Absturz gebrachten Germanwings-Fluges am Freitag im Kölner Dom geschlichen. Polizeibeamte, die zur Sicherung der Trauerveranstaltung vor Ort waren, führten die Frau ab. Sie wurde angezeigt.

Wie die "Bild" berichtete, sei die 55-jährige Frau zunächst noch durch die Sicherheitskontrolle gekommen. Am Eingang des Hauptportals wurden die Taschen der 250 Bürger, die bei der Trauerfeier im Dom dabei sein durften, durchsucht und die Gäste selbst per Handscanner abgetastet. Doch die Frau war dem Sicherheitspersonal sofort aufgefallen: einerseits, weil an der Trauerfeier aus Respekt vor den Angehörigen keine Lufthansa-Mitarbeiter in Uniform teilnahmen, wie der "stern" schreibt, und zum anderen, weil die Frau eine "Lufthansa-Uniform in einer sichtbar falschen Konfektionsgröße" trug. Als die 55-Jährige dann auch noch ihren zugewiesenen Platz verließ und sich in einen nicht freigegebenen Bereich setzte, sprachen die aufmerksamen Polizeibeamten sie an.

Sie sei Flugkapitänin, habe die Frau den Beamten gesagt, und ihnen auch einen angeblichen Lufthansa-Ausweis gezeigt. Doch die Polizisten hatten weiter Zweifel - zu Recht. Denn als die 55-Jährige aus dem Dom abgeführt und auf einer Polizeiwache überprüft wurde, stellte sich heraus, dass der Ausweis gefälscht war. Die Frau gestand den Schwindel.

Warum sich die Frau als Lufthansa-Pilotin ausgegeben hatte, ist nicht klar. "Sie war offenbar durcheinander", so ein Polizeisprecher laut "Bild". Nach dem Ende der Trauerfeier durfte die 55-Jährige die Polizeiwache wieder verlassen. Dem Bericht nach wurde eine Anzeige wegen Urkundenfälschung erstattet.

Frau flog als "Angehörige" zu Absturzstelle
Es war schon das zweite Mal, dass sich im Rahmen des Flugdramas eine Frau als jemand anderes ausgegeben hat: Für Aufregung hatte auch gesorgt, dass sich eine Deutsche als Cousine eines Absturzopfers ausgegeben und auf Kosten der Lufthansa zur Unglücksstelle nach Südfrankreich geflogen war und dort gemeinsam mit den Hinterbliebenen getrauert hatte.

Kerze für Co-Piloten, der Maschine zerschellen ließ
Mehr als 1.400 Menschen hatten am Freitag in Deutschlands größter Kirche Abschied von den Opfern des Germanwings-Absturzes genommen - auch mehr als 500 Hinterbleibene nahmen an der bewegenden Trauerfeier teil. Im Kölner Dom standen auf der Treppe zum Altar 150 weiße Kerzen für die Opfer der Katastrophe am 24. März - also auch eine für den Co-Piloten der Maschine, der das Flugzeug absichtlich in den Sinkflug gebracht hatte und es an einem Bergmassiv zerschellen ließ. Neben dem deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck waren unter anderen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Regierungsvertreter aus Frankreich und Spanien nach Köln gekommen.

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