"Krone": Herr Präsident, Saalbach und St. Anton bewerben sich ja ÖSV-intern um die alpine Ski-WM 2021 – die Abstimmung wäre für Donnerstag geplant gewesen, wurde aber von Ihnen verschoben. Sind die Probleme tatsächlich derart groß?
Peter Schröcksnadel: Die Angelegenheit ist noch nicht abstimmungsfähig! Wir wollen Garantien für sämtliche Bauten und deren Finanzierung, bis jetzt sind nur Verwendungszusagen da. Wir haben aus Schladming 2013 gelernt.
"Krone": Wieso? Das war doch eine tolle Weltmeisterschaft!
Schröcksnadel: Ja natürlich! Aber damals hatten wir eben im Vorfeld diese Garantien nicht. Und dann kommen halt immer wieder Begehrlichkeiten auf: Wir wollen die Straße da, wir wollen diesen Umbau hier und vieles mehr, was gar nicht mit dem Sport in Zusammenhang steht. Manche möchten mit einer WM ein goldenes Kalb schlachten.
"Krone": Gerade deshalb wird ja der ÖSV von manchen politischen Parteien kritisiert – man hätte zu viel von Bund und Land bekommen!
Schröcksnadel: Wir haben uns damals dafür eingesetzt, dass Schladming möglichst viel von dem erhält, was verlangt wurde. Diesmal wollen wir schon vorher einen exakten Plan.
"Krone": Sind Sie wirklich so unglücklich darüber, dass St. Anton jetzt gegen Saalbach antritt? Angeblich wurde den Salzburgern nach der erfolgreichen Schladminger Bewerbung der Zuschlag für 2021 versprochen.
Schröcksnadel: In diese Richtung ging wohl bei uns die Meinung. Aber ich entscheide das ja gar nicht – ich bin nicht einmal wahlberechtigt, sondern nur der Schiedsrichter. Die Landespräsidenten, deren Stimmen je nach Höhe der Mitgliederzahlen ihrer Verbände gewichtet werden, stimmen ab. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass am Ende die österreichische Bewerbung international die besten Chancen hat.
"Krone": Kann man davon ausgehen, dass die Entscheidung auf die lange Bank geschoben wird?
Schröcksnadel: Vor dem Sommer ist alles geklärt!
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