Brand verhindert

Junger Ausreißer zündelte in St. Veiter Kirche

Salzburg
14.04.2015 20:21
Eine Woche lang bangte eine Mutter im Langenlois (NÖ) um ihren Sohn (17), der aus einem Internat abgehauen war. Der Bursche wurde nun gefunden, allerdings "nur", weil er die Pfarrkirche in St. Veit in Brand stecken wollte. Eine aufmerksame Mesnerin verhinderte Schlimmes, sie hat sich die "Goldene Krone" verdient.

Bereits am 7. April riss Thomas V. aus dem Internat, das er in Niederösterreich besucht, aus. Sein Ziel war Elba. Er wollte sich auf der kleinen Mittelmeerinsel einen Job suchen. An der Grenze war aber Endstation, der Jugendliche konnte sich ohne Pass – den hatte er vergessen – kein Zugticket fürs Ausland kaufen. Thomas V. fuhr dann in den Tennengau. Dort soll er sich in einer Pension einquartiert und bei der Abreise die Dusche angelassen haben. Folge: Das Zimmer wurde geflutet. Jugendlicher versteckte sich in der Nähe Die nächste Station war St. Veit im Pongau. Hier mietete sich Thomas V. im Dopplerhof ein. Die aberwitzige Idee zur Brandstiftung kam ihm am Montag. Kurz nach 16 Uhr spazierte er in die örtliche Pfarrkirche und zündete beim Seitenaltar die Papier-Manschetten des Blumenschmucks an. Außerdem platzierte er eine zugedeckte Schachtel mit zwei brennenden Kerzen darin hinter dem Hochaltar. Danach versteckte er sich in der Nähe der Kirche.

Nur wenige Minuten später kam Mesnerin Elfriede Aigner in das Gotteshaus. "Ich wollte die schönen Blumen gießen", erklärt sie. Da entdeckte sie die bereits verbrannten Manschetten. Als sie eine Kehrschaufel holen wollte, um sauber zu machen, fiel ihr auch noch die Schachtel auf. "Die hat geleuchtet", deswegen sah sie hinein. Die aufmerksame Mesnerin löschte die Kerzen und informierte sofort den Pfarrer.

"Unsere Mesnerin war ein rettender Engel"
"Wir haben Anzeige erstattet. Mir wurde von der Polizei geraten die Kirche zu versperren. Bei uns leben zwei junge Syrer, die begleiteten mich. Bei der Kirche fiel uns dann der junge Mann auf. Ich fragte ihn, woher er sei und was er hier mache. Er erklärte, er habe sich die Kirche angesehen und verriet auch wo er wohnt. Als ich ihn nach der Uhrzeit, zu der er im Gotteshaus war, fragte, fror sein Gesicht ein. Mir kam das seltsam vor. Ich erzählte es der Polizei", schildert Pfarrer Alois Dürlinger. Und tatsächlich, Thomas V. gab zu, das Feuer gelegt zu haben. Er meinte zum Motiv, er habe noch nie einen Brand gesehen. Seine Mutter holte den Burschen ab. Angezeigt wurde er auch. "Unsere Mesnerin war ein rettender Engel. Ohne sie wäre binnen Minuten alles in Flammen gestanden", so Pfarrer Dürlinger. Damit hat sich Elfriede Aigner die "Goldene Krone" verdient.

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