Folgt Kapellari

Wilhelm Krautwaschl ist neuer steirischer Bischof

Österreich
14.04.2015 10:49
Die Steiermark hat einen neuen Bischof! Wilhelm Krautwaschl (52) ist Nachfolger des im Jänner zurückgetreten Egon Kapellari. Am Montag wurde die Bundesregierung vom Vatikan offiziell über die Entscheidung informiert. Am Dienstag gab auch der Ministerrat seinen Sanctus.

Bereits am Wochenende war durchgesickert, welche Namen auf dem Dreiervorschlag des Papst-Gesandten standen: Hermann Glettler, Franz Xaver Brandmayr und Wilhelm Krautwaschl. Lange Zeit war Glettler als haushoher Favorit gehandelt worden, doch letztlich waren die Widerstände gegen den "Künstler- und Multi-Kulti-Pfarrer" aus Graz doch zu groß.

Papst Franziskus hat sich stattdessen für einen spirituellen Kirchenmanager entschieden; einen Zuhörer, der genau weiß, wo die Gläubigen der Schuh drückt: "Meine erste Aufgabe als Priester ist es, mit Menschen unterwegs zu sein", lautet das Motto Wilhelm Krautwaschls, des 52-jährigen Regens im Bischöflichen Seminar in Graz. Vor allem tiefgehende Gespräche mit Jugendlichen, die ja oftmals schon weit weg sind von der Kirche und ihren Dogmen, sind ihm wichtig: "Da begegnen mir Fragen an das Leben, an das Woher und Wohin, an den Sinn des Daseins in vielen Schattierungen. All diesen heißt es sich zu stellen."

Zölibat-Verteidiger und "bei den Leuten"
Will heißen: Sorgen ernst nehmen, Argumente vorbringen. Krautwaschl ist "bei den Leuten", sagen Kircheninsider, und zwar aus gutem Grund: Als Mitglied der sogenannten Fokolarbewegung, einer geistlichen Gemeinschaft, geht es ihm darum, das Priesteramt zu stärken, ihm wieder mehr Ansehen in der Bevölkerung zu verleihen. Dabei scheut er nicht davor zurück, Unpopuläres, wie den Zölibat, zu verteidigen. Als Priester auf die Ehe zu verzichten, sei "Berufung", meinte er erst jüngst.

Geboren wurde der Steirer am 5. März 1963 in Gleisdorf. Erst Volksschule, dann, ab 1973, Gymnasium. Ein guter Schüler sei er gewesen, wissen Bekannte zu erzählen, eifrig und strebsam. Seinen großen Wunsch, Theologie zu studieren, erfüllte er sich 1981 und trat gleichzeitig ins Priesterseminar ein. Fünf Jahre später war er Magister, 1990 Doktor. Danach ging Wilhelm Krautwaschl als Kaplan nach Hartberg, später dann nach Knittelfeld. 1999 wurde er Pfarrer in Bruck, wo er auch auch als Dechant fungierte. 2006 wechselte der Geistliche schließlich an das Grazer Bischöfliche Seminar, als dessen Leiter er sich Meriten erwarb. Nun tritt er in die Fußstapfen von Egon Kapellari - als Oberhaupt von 871.000 Katholiken.

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