"Krone"-Interview

Lugner: “Haben uns wirklich ineinander verliebt!”

Adabei
11.04.2015 16:00
Eine Ehe zwischen "Leidenschaft, heißer wie Gulaschsaft" (Originalzitat Richard Lugner) und Versöhnungs-Selfies, die "Crazy Cathy" auf Facebook postet. Das schrillste Paar des Landes im "Krone"-Doppel-Interview mit Conny Bischofberger.

In der Lugner-Villa, mitten in den Weinbergen von Grinzing, wird am frühen Morgen schon gekeppelt. Es geht um die Wahl des Porzellans. Richard möchte ozeanblau, sie lieber weiß. Er ist der Klügere und gibt nach. Cathy tischt Lachs und Schinken auf, streicht Becel Gold auf ihre Brötchen. Die "Latten" in den Biene-Maja-Tassen hat sie selbst geschäumt.

Hier gibt's drei Hörproben von den Lugners! Clip 1 (zum Kosenamen "Spatzi"), Clip 2 (über Ehe und Beruf) und Clip 3 (über das Älterwerden)

"Krone": Warum darf Ihr Mann Sie nicht "Spatzi" nennen, Frau Lugner?
Cathy Lugner: Weil ich nicht eine seiner Liebschaften oder noch schlimmer eines der Tierchen seines Zoos bin, ich finde das erniedrigend und lächerlich. Was die Medien schreiben, ist mir egal. Aber er darf mich nicht so ansprechen.

"Krone": Wie sagen Sie zu Ihrer Frau, Herr Lugner?
Richard Lugner: Ich sage eigentlich gar nix.

"Krone": Wer ist auf den bescheuerten Namen gekommen?
Richard: Ein Cousin von mir hat seine Frau Spatzerl genannt, da haben wir beschlossen: Nennen wir sie doch Spatzi. Am Anfang hat sie es eigentlich akzeptiert. - "Stimmt nicht!", ruft Cathy. - Dann hat jemand gesagt, Spatzi sagt man zum Dings vom kleinen Buben, naja… Seither stört sie das.

Cathy hat die gediegene Villa mit den dunklen Täfelungen (Richard Lugner hat sie einst von Billa-Gründer Karl Wlaschek gekauft) neu gestaltet, als sie hier eingezogen ist. Zuckerl-Töne, Glitzerlampen, weiße Möbel im Rokoko-Look. Überall stehen und hängen Fotos von "Crazy Cathy" (ihr Name auf Facebook und Instagram). Das Hochzeitsfoto ist in Gold gerahmt, daneben zeigt ein Druck den Baumeister porträtiert wie von Andy Warhol.

"Krone": Wie hat Cathy so schnell Ihr Herz erobert? Sie kennen einander erst 14 Monate...
Richard: Das war in einer Operette in Baden. Bei jungen Mädchen, die im Hip-Hop und so weiter leben, ist es eigentlich selten, dass sie sich für Operetten interessieren. Nachher sind wir in die Eden-Bar gegangen, die meine vorige Frau überhaupt nicht mochte. An diesem Abend haben unsere Herzen wirklich im Dreivierteltakt geschlagen...

"Krone": Und warum dann schon sieben Monate später die Hochzeit?
Richard: Ich war schon vier Mal verheiratet, ich wollte eigentlich nicht mehr heiraten. Schon gar nicht eine Frau mit einem Zweier vorn.

"Krone": Und Sie, Cathy?
Cathy: Eine Hochzeit gehörte immer zu meinem Leben, zu dieser Illusion, zum Traum, den man hat: Ein Haus, ein paar Kinder, ein Haustier, einen Mann.

"Krone": Stichwort Haustier: Mögen Sie Lugners Hunde?
Cathy: Ja, sicher. Es gab mal einen Kater, aber den hab' ich entfernt. Das war der Cäsar. Der ist ständig auf den Tisch gesprungen. Ich fand das ziemlich unhygienisch, er hat auch überall Pippi gemacht. Und ziemlich viel ruiniert. Irgendwann hab‘ ich einfach keinen Nerv mehr gehabt.

"Krone": Warum haben Sie sich das gefallen lassen, Herr Lugner?
Richard: Naja, ich hab' jetzt eh sie. - "Netter Vergleich!", bemerkt Cathy spitz. - Solange ich allein gelebt hab', war er in der Nacht bei mir im Schlafzimmer. Er ist gekommen, hat miaut und ich habe ihn gestreichelt, da war er glücklich und zufrieden. Er lebt jetzt bei einer Frau, die schon drei Katzen hatte. Jetzt hat sie vier.

Frau Lugner Nummer 5 ist dramatisch geschminkt, ihre blauen Augen werden von XXL-Wimpern umrahmt. Das bauchfreie, zum Teil durchsichtige schwarze Top lässt den Pamela-Anderson-Busen nur erahnen, legt aber ihre Nabelpiercings frei. Der Louis-Vuitton-Gürtel funkelt mit der goldenen Rolex am rechten Handgelenk um die Wette.

"Krone": Gefällt Ihnen das Styling Ihrer Frau, Herr Lugner?
Richard: Manchmal ist sie mir ein bisschen zu sexy. Sie stellt gerne ihr Dekolleté zur Schau - mehr als mir lieb ist. Frauen setzen den Busen ja auch oft als Waffe ein, weil sie wissen, dass das ein starkes Geschütz ist. (grinst) Aber meistens ist sie sehr schön gekleidet. Sie hat auch die Wohnung schön umgebaut. Für mich als Baumeister sind jetzt vielleicht zu viele Gartenzwerge im Haus, aber das stört mich nicht.

"Krone": Wer ist eifersüchtiger?
Kurzes Schweigen, dann sagt Lugner: Vielleicht ich. Eine junge Frau sieht ja gerne hübsche Männer.
Cathy: Stimmt überhaupt nicht. Der einzige, der hinter jedem Tittchen hinterherschlawenzelt, bist du, Richard!

"Krone": Würden sie einander einen Seitensprung verzeihen?
(Er lächelt in sich hinein, sie schüttelt energisch den Kopf.)
Cathy: Ich würde ihm den Hals umdrehen! Kann natürlich schneller passieren, als einem lieb ist. Ich würde es auf keinen Fall verzeihen. Ich hätte schneller meine Kartons zusammengepackt, als man gucken könnte.

Cathy hebt den Zeigefinger, wenn sie spricht und klopft ihm auf die Schenkel, wenn er sie unterbricht. Da mischt sich "a bissl" mit "gucken" - ein charmanter Mix aus Kölsch und Wienerisch.

"Krone": Ist Richard ein großzügiger Ehemann?
Cathy: Manchmal meckert er ein bisschen. Aber wenn ich etwas brauche, kriege ich es schon. Bei Taschen und Schuhen ist er nicht knauserig.

"Krone": Gucci?
Cathy: So teuer ist eine Gucci-Tasche nicht...
Richard mischt sich ein: Die mag sie nicht, sie mag lieber Louis Vuitton und Chanel.

"Krone": Sie haben auf Facebook gepostet, dass es einen Ehevertrag gibt. Warum?
Cathy: Weil es mir auf die Nerven geht, wenn jeder sagt: Na gut, die will eh nur sein Geld! Als er bekannt gegeben hat, dass er mich heiraten will, gab es viele aus seiner Umgebung, die versucht haben, ihn unter Druck zu setzen. Das war eigentlich unser erster Streit. Da hat die Beziehung einen Knacks bekommen.
Richard murmelt: Naja... So schlimm war es auch wieder nicht.

"Krone": Herrscht zwischen "Spatzi" und den Ex-Frauen Eiszeit?
Cathy: Es kommen ja alle paar Monate irgendwelche Statements von irgendwelchen Ex-Frauen in irgendwelchen Zeitungen. Von meiner Familie finden Sie nie ein Statement zu unserer Beziehung oder zu ihm. Ich finde, man sollte so viel Niveau haben, die Klappe zu halten über Dinge, die einen nichts angehen.

Wo einst Jacqui mit ihren Barbies gespielt hat, kurvt heute Leonie (7) in ihrem BMW-Cabrio-Boliden durch das Wohnzimmer. Den Mann, den alle für ihren Opa halten, nennt sie – nicht immer, aber immer öfter - "Papa".

"Krone": Ein Aprilscherz war, dass Sie Zwillinge erwarten. Würde das - Pardon, Herr Lugner - überhaupt noch funktionieren?
Richard hebt die Augenbrauen: Schauen Sie, die Frage ist, wie weit der Samen halt noch brauchbar ist.
Cathy: Selbst wenn es nicht auf natürlichem Wege geht, gibt es noch die moderne Medizin. Aber das ist erstmal nicht geplant. Da müssen vorher ein paar Dinge geklärt sein.

"Krone": Welche denn?
Richard ergreift das Wort: Mein Wunsch wäre, dass sie einmal die Lugner City übernimmt. Es gibt drei Begünstigte der Lugner City nach meinem Tod: Meine beiden Söhne und meine Frau.
Sie kontert: Ich höre immer nur Lugner City, Lugner City, Lugner muss mir auch was Eigenes aufbauen. Ich möchte nicht zu seinem verdammten Zoo gehören.
Richard: Du bist eine Lugner, du gehörst in die Lugner City. Wer ein Drittel erbt, muss sich auch reinsetzen.
Cathy: Frau Lugner waren schon vier vor mir! Ich bin eine Schmitz!
Richard: Du kannst jederzeit wieder den Namen deiner Mutter annehmen!
Cathy: Ja, das kann ich, Richard. Und werde ich vielleicht auch tun. Du verstehst das nicht. Ich will ja nur ein, zwei Wochen nach Amerika. Ein paar Sachen drehen, meine Karriere vorantreiben, ich habe dort einen Super-Manager. Die Angebote kommen nun mal nicht aus Österreich. Sie wirft ihm einen Blick von der Seite zu und meint dann: Er kann ja mitkommen.

"Krone": Warum fahren Sie nicht mit Ihrer Frau nach Amerika, Herr Lugner?
Richard: Weil ich seit zehn Jahren bei "Wir sind Kaiser" den Running Gag drehe. Und weil ich ein konservativer Mensch bin. Ich bin der Meinung, dass eine Ehe darin besteht, dass man gemeinsame Ziele verfolgt. Die Lugner City ist nun einmal mein Baby. Wenn meine Frau die Lugner City weiterführt, hat sie genug Erfolgserlebnisse. Sie ist eine attraktive Frau, sie kann mit den Medien umgehen. Da braucht sie nicht nach Amerika zu gehen.

"Krone": Zu wie viel Prozent wird die Ehe halten?
Richard: Das ist schwer zu sagen. Ich habe eigentlich vor, bis an mein Lebensende zusammenzubleiben, sie ist ja bereits in den Firmenbüchern registriert. Ich habe nicht geheiratet, um mich gleich wieder scheiden zu lassen.

"Krone": Frage an beide: Ist es Liebe? Oder Show?
Cathy: Ja, sicher ist es Liebe. Sonst hätte ich ihn ja nicht geheiratet. Aber ich habe keine Garantie für diese Ehe. Es kann auch sein, dass ich in ein paar Jahren nicht einmal mehr einen Job als Krankenschwester kriege, weil alle glauben: Die hat eh genug Kohle!
Richard: Wir haben uns wirklich ineinander verliebt. Ich habe dann ein Horoskop für diese Ehe machen lassen. Herausgekommen ist: Das wird leider nicht funktionieren. Aber nachdem ich mich in sie verliebt habe, hat es jetzt keinen Sinn, an die Sterne zu glauben.

Das Stichwort "Show" greifen die beiden nicht auf. Nur so viel: Die Soku-Doap "Die Lugners" läuft künftig nicht mehr auf ATV, sondern - weil Cathy sich bei einem deutschen Sender wohler fühlt - auf RTL 2.

"Krone": Denken Sie manchmal daran, wie es in zehn Jahren sein wird, Frau Lugner?
Cathy: Ich bin gelernte Krankenschwester. Deshalb weiß ich, dass es auch umgekehrt sein kann. Ich muss nicht diejenige sein, die ihn im Rollstuhl schiebt. Es kann auch mich erwischen. Man heiratet ja, um in guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein. Also wenn dem Richard was passieren würde, wäre ich auf jeden Fall für ihn da.

An so was will Richard nicht denken: Wie lang wird mich der liebe Gott noch leben lassen? Ich weiß es nicht.
Cathy lacht: Er wird mit Sicherheit 100. Und wenn es in 20 Jahren Maßnahmen gibt, ihn 120 werden zu lassen, dann ist Richard der Erste, der diese auch ergreifen wird.

Verheiratet seit: 13. September 2014 - 206 Tage
Kosenamen: Sie sagt Richard, Schatz oder Goldstück. Er darf ja nicht "Spatzi" sagen.
Kinder: Cathy brachte Leonie (7) mit in die Ehe. Er hat zwei Söhne und zwei Töchter.
Tiere: Zwei Hunde. Den Schäfermischling Michi und die Golden Retriever-Dame Cora
Domizil: Seine Villa in den Grinzinger Weinbergen
Hochzeitsgeschenk: Goldene Rolex (er ihr). "Ich hab' ihm einen Berg neuer Klamotten geschenkt", rollt Cathy ihre Augen mit den XXL-Wimpern.
Hochzeitsreise: Griechenland. "Ich wär' lieber nach Hawaii geflogen", seufzt sie.
Schlechteste Eigenschaft: "Sie muss dauernd kritisieren", sagt Richard über Cathy. "Er vernachlässigt seine aktuelle Familie", kontert Frau Lugner.
Warum wir immer zusammenbleiben: "Ich hoffe es zumindest", hegt Cathy Zweifel. Richard lenkt ein: "Wenn sie sich weniger mit dem Zeugs da beschäftigt, könnte es schon funktionieren", meint er und zeigt auf ihr strassbesetztes iPhone.

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(Bild: kmm)



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