Termin wackelt

Tirol zickt wegen Ski-WM herum

Salzburg
10.04.2015 21:17
Da darf man sich frei nach Shakespeare fragen: "Was ist faul im Staate Tirol?" Am 16. April hätte die Entscheidung fallen sollen, wer sich für die Alpine Skiweltmeisterschaft 2021 oder eher 2023 bewirbt – Saalbach oder St. Anton. Der Termin wackelt.

Und das liegt nicht an Salzburg, denn das Konzept von Saalbach-Hinterglemm lag pünktlich am 7. April professionell, komplett, detailliert und zukunftsweisend auf dem Tisch. Die Eckpunkte hätten am 16. April bei der Sitzung der Präsidenten der Landesskiverbände präsentiert werden sollen. Dann – so hieß es monatelang – werde abgestimmt, wer für Österreich ins Rennen gehen darf.

Finanzielle Probleme der Grund für Hinhaltetaktik?
"Warum jetzt auf einmal wieder nicht abgestimmt werden soll, kann ich mir nicht erklären, die Tiroler eiern herum. Ich kann nur festhalten: Wir werden auf eine Abstimmung bestehen, wollen endlich wissen, ob so oder so. Und ich habe aus anderen Bundesländern auch gehört, dass eine weitere Verzögerung nicht akzeptiert wird", so Salzburgs Skipräsident Bartl Gensbichler.

Gemunkelt wird, dass die Finanzierung einer Alpinen Skiweltmeisterschaft in Tirol nicht auf so stabilen, finanziellen Beinen steht wie in Salzburg. Dafür sprechen zwei Gründe: Erstens: In Tirol finden kurz vorher zwei Weltmeisterschaften statt. 2017 jene der Biathleten in Hochfilzen und 2019 für die Nordischen in Seefeld. Zwei Großereignisse, die viel Geld kosten. Zweitens: Die finanzielle Zusage von Tirols Landeshauptmann Günther Platter ist vage. Im Grunde genommen sagte er seine prinzipielle Unterstützung zu und ist bereit für weitere Gespräche. Darüber schmunzelt Salzburg, denn: Hier hat der Landtag einstimmig beschlossen, voll und ganz hinter einer WM-Bewerbung zu stehen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer: "Das war bei Olympia nicht so. Jetzt sind wir uns alle einig", brennt sein Herz für die Weltmeisterschaft. Auch den Schlüssel für die Aufteilung der Kosten gibt es schon. 40 % der Bund, 40 % das Land und 20 % die Gemeinde. "Hoch kalkuliert, also im ,schlimmsten’ Fall, rechnen wir mit Kosten von 40 Millionen Euro", so Präsident Bartl Gensbichler.

Abkommen mit Steiermark
Tirol scheint sich seiner Sache also alles andere als sicher zu sein, vielleicht hat auch das Konzept der Saalbach-Hinterglemmer aufgeschreckt. Kommt es zur Abstimmung, dann wird die Steiermark das Zünglein an der Waage. Mit Vorarlberg und Tirol hält man die Mehrheit. "Aber Schladming hat die volle Unterstützung von uns bekommen. Seither gibt es ein Abkommen, dass das nächste Mal Salzburg dran ist", erinnert Gensbichler.

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