Botulismus

Bakterielle Vergiftung: Zwei Personen im Spital

Österreich
10.04.2015 12:12
Bei zwei Personen in Österreich ist eine seltene, schwere bakterielle Vergiftung aufgetreten. "Wir behandeln zwei Patienten mit Botulismus-Erkrankungen in einem unserer Spitäler", sagte Christoph Mierau, Unternehmenssprecher des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Bei einem Patienten sei der Zustand "sehr ernst". Wie sich die Betroffenen vergiftet haben, ist noch unklar.

Details zur Identität der Patienten wurden nicht bekannt gegeben. Sie stehen jedenfalls in einem Naheverhältnis zueinander. Daher sei es wahrscheinlich, dass beide beispielsweise dasselbe kontaminierte Lebensmittel zu sich genommen haben, so Mierau. Dabei könnte es sich auch um im Ausland gekaufte Nahrungsmittel handeln. Die zweite Person war zunächst ebenfalls schwer erkrankt, schwebte aber nicht in Lebensgefahr. Sie konnte am Freitag auf eigenen Wunsch in häusliche Pflege entlassen werden, sagte Mierau. Beide waren in dieser Woche ins Spital eingeliefert und auf der Intensivstation betreut worden.

Zehn Nanogramm sind tödliche Dosis
Botulismus ist eine durch das Bakterium Clostridium botulinum verursachte Vergiftung. Es handelt sich dabei um einen Umweltkeim, der in Erdreich, Meeres- und Flussböden, Staub, Wasser und im Verdauungstrakt von Mensch und Tier vorkommen kann. Die von diesem Bakterium gebildeten Nervengifte, sogenannte Neurotoxine, zählen zu den stärksten Giften, die man kennt, heißt es auf der Website der Agentur für Ernährungssicherheit.

Bereits zehn Nanogramm (zehn Milliardstelgramm) des Giftes gelten für den Menschen als tödliche Dosis. Die Toxine schädigen das Nervengewebe und verursachen "schlaffe Lähmungen". Seit dem Jahr 2000 sind in Österreich 20 Erkrankungsfälle gemeldet worden, nach der Einführung der künstlichen Beatmung habe es hierzulande aber keinen bestätigten Botulismus-Todesfall mehr gegeben.

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