Was Schulpolitik als fortschrittlich pries, entpuppt sich als Fluch: Lückentexte, Multiple-Choice-Tests und Kopien, auf denen Kinder nur ausfüllen, sind keine echte Schreibübung. Außerdem kommen die Kinder schlecht vorbereitet in die Schule: Schuhe zu binden lernen sie nicht mehr – es gibt ja Klett – und gemalt und gezeichnet wird daheim sowieso auch kaum noch.
Landesschulratspräsident Rudi Altersberger: "Es wurde auch das Schönschreiben abgeschafft; kein Wunder, dass Schüler bei Deutschaufsätzen Schmerzen haben."
Mehr Buben betroffen
Bei aktuellen Untersuchungen in Deutschland ist aufgefallen, dass die Hälfte der Burschen, aber nur 31 Prozent der Mädchen Probleme mit dem Schreiben haben. Das liege, so Psychologen, am fehlenden Interesse. Dabei aktiviert Schreiben das Gehirn:"Ein A nur zu tippen erzeugt weniger Hirnströme als es zu schreiben. Deshalb merkt man sich Unterrichts-Stoff leichter, wenn man ihn aufschreibt", erklärt Altersberger. Die Tendenz zum "Wischen" auf Handys und Tablets fördere "digitale Demenz", meint er außerdem.
Abhilfe schaffen könne nur eine Förderung der Motorik bei Kleinkindern, also im Kindergarten. Denn Schreibenlernen ist in erster Linie Bewegungslernen.
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