Germanwings-Absturz

Falsche Angehörige flog 2 x gratis nach Frankreich

Ausland
09.04.2015 11:31
Indem sie sich als Angehörige eines Opfers des Germanwings-Absturzes in Südfrankreich ausgegeben hat, ist eine junge Deutsche gleich zweimal auf Kosten der Fluglinie Lufthansa in die Unglücksregion geflogen. Die Frau hatte angegeben, die Cousine einer Lehrerin zu sein, die beim Absturz des Airbus 320 ums Leben gekommen ist, berichten die "Ruhr Nachrichten".

Die Frau aus dem Städtchen Beverungen im Osten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen habe sowohl die Unglücksstelle bei Seyne-les-Alpes als auch die Gedenkstätte für die Toten des A320-Absturzes in Le Vernet besucht, berichtet das Blatt. Die dreiste Hochstaplerin habe sich dort auch mit Psychologen, die zur Betreuung der Angehörigen eingesetzt waren, getroffen und sogar "psychologische Hilfe" in Anspruch genommen, heißt es.

Erst als die Frau über die Osterfeiertage ein zweites Mal nach Frankreich flog, habe man bei der Lufthansa Verdacht geschöpft, und die dreiste Aktion sei aufgeflogen. Laut Angaben der Luftlinie handle es sich um einen bedauerlichen Einzelfall. "Wir bedauern sehr, dass die Familie in der schweren Zeit der Trauer durch so etwas gestört wird. Um allen Angehörigen unbürokratisch zu helfen, wollten wir aber im Vorfeld nicht zu streng kontrollieren. Deswegen gab es nur einfache Kontrollen, ob die Angaben der Mitreisenden plausibel klangen", wird Lufthansa-Sprecher Helmut Tolksdorf in der "Bild"-Zeitung zitiert.

Betrügerin war mit Opfer überhaupt nicht bekannt
Wie der Vater der toten Lehrerin den "Ruhr Nachrichten" berichtete, sei die Betrügerin nicht einmal eine Bekannte seiner Tochter gewesen. Laut Angaben des Blattes ist der Mann, ein Polizist, überzeugt, dass seine Kollegen von der Kriminalpolizei aufgrund des öffentlichen Interesses zur Strafverfolgung verpflichtet sind. Lufthansa-Sprecher Tolksdorf kündigte jedenfalls an, man werde prüfen, ob man Anzeige erstatten bzw. sich die Kosten für die Flüge von der Frau zurückholen werde.

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