Frauen bloßgestellt

Racheporno-Webmaster zu 18 Jahren Haft verurteilt

Web
07.04.2015 08:47
Der Betreiber einer sogenannten Racheporno-Website, auf der Nutzer Nacktbilder ihrer Ex-Partner veröffentlichen konnten, um diese bloßzustellen, ist in Kalifornien zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Der 28-jährige Kevin Bollaert hatte in nur einem Jahr rund 10.000 anstößige Fotos veröffentlicht und den Frauen dann bis zu 350 Dollar berechnet, um die Bilder zu entfernen.

Bollaert hatte zwei Websites betrieben: Auf der einen - ugotposted.com - veröffentlichte er explizite Fotos von Männern und Frauen, die deren frühere Partner bereitstellten. Name, Wohnort, Alter und ein Link zu den Facebook-Profilen der Betroffenen wurden mit angegeben. Über die zweite Website - changemyreputation.com - konnten die Opfer ihre Fotos von der ersten Website löschen lassen. Dafür mussten sie ihm bis zu 350 Dollar (rund 320 Euro) zahlen.

Laut Anklage waren zwischen Dezember 2012 und September 2013 mehr als 10.000 Fotos von Frauen aus Kalifornien und anderen US-Bundesstaaten auf der Racheporno-Website veröffentlicht worden. Die Betroffenen hatten in dem Prozess ausgesagt, dass die Bilder sie beschämt und zu Stress in ihren Familien und am Arbeitsplatz geführt hätten.

"Mein Leben geriet in einen Abwärtsstrudel"
"Diese Website ist eine absolute Schande", schrieb eine Frau. Eine andere hatte wegen der Veröffentlichung ihrer Bilder Anrufe, E-Mails und obszöne Fotos von Unbekannten erhalten, die sich mit ihr verabreden wollten. "Mein Leben geriet in einen Abwärtsstrudel", sagte eines der weiblichen Opfer im Prozess. Sie sei von ihrer Mutter verbannt worden, weil sie Schande über die Familie gebracht habe. Eine weitere Betroffene sagte, ihr falle es schwer, den Website-Betreiber als "menschliches Wesen" zu betrachten. Er habe ihr Leben zerstört.

Präzedenzfall
Bollaert war bereits im Februar unter anderem wegen Identitätsdiebstahl und Erpressung schuldig gesprochen worden, am vergangenen Freitag verkündete das Gericht in San Diego nun das genaue Strafmaß. Es sei das erste Mal, dass in den USA jemand wegen eines derartigen Deliktes strafrechtlich verfolgt worden sei, sagte Kaliforniens Generalstaatsanwältin Kamala Harris.

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