Papst in Ostermesse:

“Vom Sockel unserer Hochnäsigkeit heruntersteigen”

Ausland
05.04.2015 12:34
Vor rund 150.000 Gläubigen und Touristen hat Papst Franziskus am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom den Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis) erteilt. Auf dem Platz hatte sich schon seit dem frühen Morgen eine riesige Menschenmenge versammelt - dem Regenwetter zum Trotz. In der Osternacht hatte Franziskus zuvor unter anderem dazu aufgerufen, "vom Sockel unserer Hochnäsigkeit herunterzusteigen".

Für Franziskus war es nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche 2013 sein drittes Osterfest. Bei der Osterwache in der Nacht auf Sonntag wurde in der Vorhalle des Petersdoms das Osterlicht entzündet und in die Kirche gebracht. Der 78-Jährige forderte in seiner Predigt die Menschen auf, ihren Glauben wiederzuentdecken und sich an dessen Ursprung zu erinnern.

Dabei erinnerte Franziskus unter anderem an jene Frauen, die das leere Grab Jesu entdeckten. Während die männlichen Jünger im Abendmahlssaal geblieben seien, seien die Jüngerinnen am Ostermorgen zum Grab gegangen, sagte der Papst am Samstagabend im Petersdom. Es tue gut, in der Osternacht über die Erfahrungen dieser Frauen nachzudenken. Die Osterbotschaft sei nämlich "keine intellektuelle Angelegenheit".

"Vom Sockel unserer Hochnäsigkeit heruntersteigen"
Franziskus forderte die Gläubigen in seiner Predigt auf, demütig zu sein, um "in das Geheimnis der Auferstehung eintreten" zu können. Es gehe darum, "vom Sockel unseres so stolzen Ich und unserer Hochnäsigkeit herunterzusteigen" und sich so anzuerkennen, "wie wir wirklich sind: Geschöpfe mit Vorzügen und Mängeln". Die Jüngerinnen hätten die Menschen gelehrt, "keine Angst vor der Wirklichkeit zu haben", sich nicht in sich selbst zu verschließen, nicht vor Problemen die Augen zu schließen und sie auch nicht zu leugnen.

Der feierliche Gottesdienst hatte in der Vorhalle des Petersdoms begonnen. Dort segnete der Papst das Osterfeuer und entzündete daran die Osterkerze, bevor die Prozession mit Kardinälen und Bischöfen durch das noch völlig dunkle Kirchenschiff bis zum Altar zog. Die Kerzen symbolisieren die Auferstehung Jesu, die von den Christen weltweit gefeiert wird.

Papst taufte zehn Menschen
In der Osternacht taufte und firmte der Papst wie üblich zehn Jugendliche und Erwachsene, die heuer aus Kenia, Kambodscha, Italien, Albanien und Portugal stammten. Er taufte eine 67-jährige Frau aus Kenia und ein 13-jähriges Mädchen aus Kambodscha, dazu kamen vier Italiener, drei Albaner und ein Portugiese.

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