Saisonbilanz

Der große Kampf der kleinen Skigebiete

Steiermark
02.04.2015 17:39
Es ist ein Paukenschlag zum Ende der Skisaison: Der Malteserorden wird die Lifte auf der Hebalm nicht weiterbetreiben. Ob ein Nachfolger gefunden wird, ist fraglich. Das Land signalisiert jedenfalls bereits Unterstützungsbereitschaft. Generell scheint die steirische Skiwelt immer stärker zweigeteilt: Während die großen Gebiete jubeln, haben die kleinen zu kämpfen.

"Bei uns läuft es noch besser als in der Vorjahressaison, und die war die beste überhaupt!" Kurz vor Ostern zieht Karl Fussi, der Chef des Skigebiets Kreischberg-Lachtal, eine positive Bilanz. Wie in der gesamten Steiermark war der Start aufgrund des Schneemangels schwierig, ab Jahreswechsel lief es für Fussis Team prächtig: "Mit der Snowboard- und Freestyle-Ski-WM im Jänner und dem starken Februar haben wir den Rückstand aufgeholt."

Auch die Planai-Hochwurzen steuert auf ein noch besseres Ergebnis als in der Vorsaison zu. "Wir sind derzeit leicht über den Zahlen des vergangenen Winters", sagt Geschäftsführer Georg Bliem, "obwohl der Dezember herausfordernd war". Auch Arthur Moser vom Hauser Kaibling ist "sehr zufrieden. Wir liegen auf dem Niveau der Rekordsaison 2013/14."

"Blaues Auge" für die Kleinen
Von solchen Bilanzen kann man in kleineren Skigebieten nur träumen. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", sagt etwa Marion Trska vom Niederalpl. "Die Weihnachtsferien sind mehr oder weniger ausgefallen. Zum Glück war der Februar sensationell."“ Aktuell hätte man genug Schnee für beste Pistenbedingungen, die Saison ist dennoch zu Ende – zu wenige Menschen haben derzeit noch Lust auf Skifahren.

Dieses Problem kennt auch Erich Moscher aus Hohentauern: "Mitte März hört die Nachfrage abrupt auf. Wir fahren zwar noch bis Sonntag, aber nicht mehr mit allen Liften." Auch in Hohentauern hat ein Spitzenfebruar die Saison gerettet. Für Moscher ist klar: "Hätten wir unsere zwei Ferienanlagen mit 1000 Betten nicht, würde es uns nicht mehr geben. Mit den Tagesgästen alleine könnten wir nicht überleben."

Eine Fördermillion vom Land
Die Kleinen haben also weiterhin zu kämpfen. Alpl (nach einer Pleite), Lammeralm, Stubalpe: Hier gingen die Lifte heuer gar nicht in Betrieb. Auf der Aflenzer Bürgeralm (mit weniger Liften) und auf der Mariazeller Bürgeralpe gab es Neustarts nach Insolvenzen. Und bei der Liftgesellschaft Grebenzen wurde der Sanierungsplan zwar angenommen, die Finanzierung ist aber noch offen, berichtet Kreditschützer Franz Blantz (AKV).

Von politischer Seite versucht man gegenzusteuern: Bis Ende April läuft eine Förderaktion, bei der vor allem neue Beschneiungsanlagen unterstützt werden. "Bis dato wurden 20 Anträge eingebracht. Das Investitionsvolumen beträgt mehr als vier Millionen Euro, dieses wird vom Land mit über einer Million Euro gefördert", heißt es aus dem Büro von Tourismuslandesrat Hermann Schützenhöfer. Weiters unterstützen die großen Skigebiete Planai und Haus die "kleinen Brüder" in Turnau, St. Jakob im Walde sowie Markt Hartmannsdorf.

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