Wohin mit Altlast?

Debatte über Endlager für HCB-Kalk

Kärnten
01.04.2015 17:43
Nach dem HCB-Skandal rauchen die Köpfe: Am 9. April treffen sich Vertreter des Landes, der involvierten Firmen und von Umweltorganisationen, um über die Zukunft der Giftkalk-Deponie in Brückl zu beraten. Von einer Verbrennung in Zementwerken bis hin zu einer dauerhaften Lagerung in Stollen ist alles möglich.

Die Deponie in Brückl gilt als die gefährlichste in Österreich. Erst mit Auffliegen des HCB-Skandals wurde das enorme Ausmaß der Grund- und Flusswasserverseuchung öffentlich. Nachdem die Verbrennung des Giftkalks in Wietersdorf eingestellt wurde, treffen sich am 9. April Vertreter der beteiligten Institutionen, um über die Verwertung des kontaminierten Materials zu beraten. "Wir diskutieren, welche Varianten am zielführendsten sind", erklärt Koordinator Albert Kreiner.

Über drei Optionen wird  nachgedacht: Im Idealfall könnte der Kalk in einem Zementwerk mit Rauchgasnachverbrennung, wie in Wopfing (NÖ), "sauber" verwertet werden. Bei der Einbringung von bis zu zwei Tonnen pro Stunde, würde dieser Prozess aber etwa 16 Jahre lang dauern: 200.000 Tonnen Kalk warten auf ihren Abtransport – 10.000 Lkw-Fuhren nach Niederösterreich wären notwendig. Das hochbelastete Material käme in die Verbrennungsanlage nach Simmering.

Plan B sieht eine erneute Lagerung des Giftkalks auf einer neuen Deponie vor – quasi ein Endlager. Herwig Schuster, Chemiker bei Greenpeace: "Das HCB im Kalk wird nicht abgebaut. Man müsste  darauf hoffen, dass in Zukunft eine Möglichkeit gefunden wird, HCB und Quecksilber loszuwerden." Schuster hält die dritte Option, nämlich eine weitere Lagerung an Ort und Stelle für "denkbar ungeeignet": Das wäre verheerend für das Fluss- und Grundwasser.

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