Ist Geiz geil?

Bauern verlangen Wertschätzung für das Produkt Ei

Tierecke
31.03.2015 08:47
Wie lang werden das unsere Bauern überhaupt noch aushalten? Von einer Schachtel mit zehn Eiern um angenommene 2,99 Euro bleiben dem Landwirt 0,3 Cent pro Ei! Und die Betriebskosten steigen. Unfassbar ist auch, dass uns immer noch Millionen an illegalen Käfigeiern aus dem Ausland untergeschoben werden.

Seit 1. Jänner 2012 – die Steirer haben das schon viel früher durchgezogen – gilt EU-weit ein Verbot der Käfighaltung. Dennoch werden immer noch bis zu 50 Millionen (!) der Tiere in tierquälerischen Batterien oder Käfigen gehalten. Die Länder nehmen die lächerlichen Strafzahlungen halt in Kauf. Oder Betriebe werden gar nie angezeigt: "Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass einmal ein Halter gestraft wurde", so Anton Koller, Geflügelreferent der Landwirtschaftskammer.

Konsumenten verdienen transparente Informationen
Unglaublich, wie dem Konsumenten solche Eier untergejubelt werden! Die Kammer hat Alltagsprodukte getestet. Fazit: Bei 18 von 30 kamen die Eier aus illegaler Haltung, nur bei sechs waren es eindeutig österreichische. "Wir wollen Kennzeichnung", so Kammerpräsident Franz Titschenbacher. Auch der Konsument fordert sein Recht ein zu wissen, woher das Ei in Mayonnaise, Nudeln etc. kommt: "83,7 Prozent sprechen sich dafür aus." Zeit ist es wohl endlich auch für die Gastronomie! In Zeiten, in denen man jedes Allergen angeben muss, müsste das ja wohl auch für die Herkunft tierischer Produkte gelten.

Kammer fordert Wertschätzung für Arbeit der Landwirte
Titschenbacher fordert auch mehr Wertschätzung fürs bäuerliche Produkt und rechnet anhand von zehn Eiern à 29,9 Cent vor: An den Bauern gehen 9,8 Cent – davon fließen 97 Prozent in die Kosten für Stall, Futter und ähnliches. 0,3 Cent pro Ei bleiben. Ein Schandlohn!

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