Spezial-Mikrofone

Der Tunnel bekommt ein Gehör

Salzburg
28.03.2015 18:22
Eine Installation, die im Ernstfall hilft, wertvolle Sekunden zu gewinnen. Der Autobahntunnel in Liefering wird mit 18 Spezial-Mikrofonen ausgestattet. Bei untypischen Geräuschen schlägt das System, genannt AKUT, Alarm bei der Überwachungszentrale St. Michael. Zudem bekommt er eine Sprühnebelanlage.

18 hochsensible Geräte sollen ab Sommer in einem Abstand von 60 Metern in den beiden Röhren in Liefering installiert werden. "Die innovativen Spezial-Mikrofone erkennen untypische Geräusche wie quietschende Reifen, Aufpralle oder Stimmen", erklärt Bernd-Walter Huber, Projektleiter der Asfinag. Sobald sie ein solches Geräusch wahrnehmen, schlagen sie bei der Überwachungszentrale St. Michael Alarm. Das Prinzip des akustischen Tunnelmonitorings, kurz AKUT genannt, soll den dortigen Mitarbeitern ermöglichen, schneller reagieren zu können. Beim Sperren des Tunnels und der Alarmierung der Einsatzkräfte zählt ja jede Sekunde. Bei einem Pilotprojekt im steirischen Kirchdorftunnel (S35) zeigte sich, dass die Retter bis zu zweieinhalb Minuten schneller alarmiert wurden.

Die Software – entwickelt wurde diese gemeinsam mit der Forschungsgesellschaft Joanneum Research – lernt mit, das heißt sie entwickelt sich weiter und wird dadurch auch immer genauer. Zusätzlich bekommt der Lieferinger Tunnel eine neue Sprühnebelanlage. Im Falle eines Brandes, wird an dieser Stelle über feine Düsen Wasser zu Boden prasseln, bis die Feuerwehr eintrifft. Damit kann die Temperatur möglichst niedrig gehalten werden. Dadurch soll auch gewährleistet werden, dass möglichst kein Material von den Wänden abplatzt und die Röhren gar instabil werden.

Kostenpunkt 13,5 Millionen
Für diese Anlage stehen in Zukunft gleich drei Löschwasserbehälter, die je 187.000 Liter fassten zur Verfügung. 180 Minuten könnte damit gelöscht werden. Die Arbeiten beginnen im Juli in Fahrtrichtung Wien, im September wird in Richtung Walserberg gewechselt. Investiert werden 13,5 Mio. €. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen im Tunnel. Deshalb startete die Asfinag die Kampagne "Augen auf im Tunnel". Die Experten raten unter anderem in den Röhren besonders auf den Abstand zu achten, die Ampeln im Auge zu behalten und nie im Tunnel zu wenden oder rückwärts auszufahren.

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