Herzstücks des Systems ist ein Radarsensor, der etwa in Straßenlaternen oder an Hauswänden montiert wird und erkennt, welche und wie viele Parkplätze belegt sind. Angrenzende Radwege oder Hofeinfahrten werden ebenfalls erfasst - so soll ganz nebenbei sichergestellt werden, dass Verkehrsgefährdungen durch riskant parkende Fahrzeuge erkannt werden. Der Sensor ist in etwa so groß wie eine Faust und sendet Mikrowellen aus, die von der Straße und den Autos auf den Sensor zurück reflektiert werden.
Die Messdaten gehen per Mobilfunk an die Zentrale, wo die Parkplatzbelegung errechnet und an Betreiber von zum Beispiel Navigations- oder Routenplanungs-Apps sowie die Planer der Parkraumbewirtschaftung weitergeleitet wird.
Erkennung von Falschparkern und minutengenaue Abrechnung
Ein integrierter RFID-Chip soll zusätzlich Berechtigungen erkennen, beispielsweise Anwohnerausweise oder Ausweise für Taxis, Behinderte, Car-Sharing-, Elektro- und Lieferfahrzeuge. Verkehrsüberwacher können so alarmiert werden, wenn Parkplätze von Unberechtigten belegt sind. In Zukunft könnte der Chip auch vollautomatisches Bezahlen mit einer minutengenauen Abrechnung ermöglichen.
Software denkt ständig mit
Die zentrale Software des Parkmanagementsystems denkt dabei laut Siemens ständig mit: Sie erkennt demnach, wenn sich die Parkplatzsituation zu bestimmten Zeiten wiederholt. So basiert etwa die Navigation zum freien Parkplatz nicht nur auf Echtzeitdaten, sondern berücksichtigt errechnete Prognosen.
Mit diesen Informationen sollen Navigationssysteme Autofahrer auf eine Gegend mit entspannterer Parkplatzsituation umleiten können, noch lange bevor die eigentliche Parkplatzsuche beginnt, oder auch an geeigneter Stelle den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr empfehlen.
Pilotprojekt für Sommer in Berlin geplant
Das Parkraummanagementsystem kann dem Hersteller nach verschiedene Sensortypen und -technologien integrieren und bietet damit die Möglichkeit, sich den individuellen Anforderungen jedes Stadtgebiets optimal anzupassen. Derzeit wird das System auf dem Testgelände in München auf Herz und Nieren geprüft. Ein erstes Pilotprojekt ist für Sommer 2015 in Berlin geplant.
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