Zwei Festnahmen

Bregenzer Pegida-Demo friedlich zu Ende gegangen

Österreich
22.03.2015 17:41
Die Vorarlberger Pegida-Demo ist am Sonntagnachmittag ohne gröbere Zwischenfälle zu Ende gegangen. Die Versammlung löste sich gegen 14.30 Uhr unter Polizeibegleitung rasch auf, während die Teilnehmer der Gegendemo zum Abschied "Nazis raus" und "Wir sind die Völker, ihr seid das Volk" riefen. Die beiden Gruppen waren einander am Kornmarktplatz, getrennt durch ein Gebäude und etwa hundert Meter entfernt, gegenübergestanden - es kam jedoch lediglich zu Pfiffen und Schreien. Zwei Personen wurden festgenommen, einer von ihnen hatte unter anderem einen Molotowcocktail bei sich.

"Wir sind da, weil Pegida da ist", hatte Florian Keller von der SJ Vorarlberg vor Beginn des Protestmarschs gegenüber Medienvertretern erklärt. Vorarlberg sei bunt, nicht rassistisch. Lasse man die Pegida ohne Widerstand agieren, komme sie immer wieder, so Keller.

Die Pegida - angemeldet wurde die Versammlung von der Pegida Oberösterreich - veranstaltete eine Standkundgebung am Kornmarktplatz. Laut Polizei rund 100 Anhänger - die Pegida selbst sprach aufgrund einer eigenen Zählung von 195 Teilnehmern -versammelten sich am frühen Sonntagnachmittag vor Ort, hielten österreichische und deutsche Fahnen in die Höhe, auch die Vorarlberg-Flagge war zu sehen.

Plakate wie "Islamismusfeind = Menschenfreund", "Dahoam statt Islam" oder "Maria statt Scharia" drückten die Gefühlslage der Pegida-Anhänger aus. Im Zuge ihrer Rede kündigte die Deutsche Sabrina Grellmann an, Pegida zu einem "Flächenbrand" machen zu wollen.

Redner sprach von "linken Idioten"
"Wo sind die Patrioten aus Österreich? Aus der Schweiz? Aus Deutschland?", fragte Grellmann und erhielt Antwort in Form von lautem Grölen. Auch die beiden Hauptredner - der Deutsche Michael Stürzenberger und der Schweizer Ignaz Bearth - stammten nicht aus Österreich. Die "linken Idioten" hätten vergessen, dass der Islam schon vor Hunderten Jahren Europa habe überrollen wollen, betonte Stürzenberger, der auch das Islamgesetz scharf kritisierte. Man strebe eine "friedliche Revolution von unten" an.

"Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazi-Pest"
Währenddessen waren die rund 650 Gegendemonstranten durch ein Gebäude und etwa 100 Meter von den Pegida-Anhängern getrennt. Sie pfiffen, schrien "Nazis raus" und "Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazi-Pest". Übergriffe blieben aus, das Großaufgebot der Polizei - 400 Einsatzkräfte aus vier Bundesländern waren präsent - zeigte Wirkung.

Gegen 14.30 Uhr löste sich die Versammlung schließlich auf. Ein Resümee seitens der Pegida war allerdings bislang nicht zu erhalten. Das für den Kornmarktplatz - dort angesiedelte Museen und Gastronomiebetriebe blieben am Sonntag aus Sicherheitsgründen geschlossen - erlassene Platzverbot wurde kurz nach 15 Uhr wieder aufgehoben.

Demonstrant mit Molotowcocktail festgenommen
Zwei Personen wurden im Zuge der Demonstrationen festgenommen, hieß es seitens der Polizei am Sonntagnachmittag. Einer von ihnen hatte ein Messer, einen Molotowcocktail und mehrere kleine Steine bei sich. Die zweite Festnahme betraf eine offenbar stärker alkoholisierte Person, die laut Walter Filzmaier, behördlicher Leiter des Polizeieinsatzes, den Protestmarsch der Sozialistischen Jugend gestört hatte.

Dennoch sei der Gesamteindruck des Einsatzes "sehr positiv", betonte Filzmaier. "Es gab keine gravierenden Vorkommnisse", unterstrich er. Die Zusammenarbeit mit den Veranstaltern auf beiden Seiten habe gut funktioniert.

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