Schier unendlich viel Geld scheint der Steuertopf offensichtlich nur über Jogger-Leitsysteme und Fußgeher-Highways auszuschütten.Geht es um das Wiener Kulturgut, spuckt das Budget mitunter nur noch homöopathische Dosen aus. Aus der unbeliebten Serie „Verfall des Tages“: heute die Wiener Secession. Präsident Herwig Kempinger präsentierte wenig Erfreuliches: Risse, Schmutz, veraltete Licht- und Klimatechnik, und das „Krauthappel“, die vergoldete Lorbeerkuppel aus Eisen, wird an vielen Stellen vom Rost zerfressen.
Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die letzte Sanierung einige Jahre her ist, die fand nämlich bereits 1985 statt. Schnellstens, warnt Kempinger, müsse wieder etwas unternommen werden: Unter 3,1 Millionen € ginge gar nichts, allein die Kuppel-Sanierung würde 200.000 € kosten. Aber wer soll das bezahlen? Und hier wird es ein bisschen wienerisch:
● Das Ressort von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ist bloß für den kulturellen Teil der Secession verantwortlich. Der Rest ist eine andere Baustelle.
● Hier kommt das Wohnbauressort von Michael Ludwig ins Spiel. Aber auch nicht wirklich. Die Secession wurde nämlich für einen symbolischen Beitrag (7,27 € pro Jahr!) vermietet.
● Für Sanierungen ist demnach der Mieter zuständig, der jetzt über den Verfall klagt.
Fazit: Alle Beteiligten (mit Bund) wollen sich zusammensetzen. Einen Termin gibt es aber noch nicht . . .
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