Alk, Pornos & Vagina

Jon Cryer packt in Buch über Charlie Sheen aus

Adabei
20.03.2015 13:52
Jon Cryer hat über seinen langjährigen Serienkollegen Charlie Sheen ausgepackt. "The Hollywood Reporter" veröffentlichte vorab Auszüge von Cryers Autobiografie "So that Happened", in denen der als Alan bekannte Star aus "Two and a Half Men" über die erste und zweite Staffel der Serie bis hin zu Sheens Rauswurf 2011 schreibt - mit teils pikanten Anekdoten.

Acht Jahre standen die beiden gemeinsam für die Show vor der Kamera. Die erste Staffel verlief noch recht ruhig, das Schlimmste seien Pornozeitschriften gewesen, die Sheen beim Besuch von Denise Richards in Cryers Wohnwagen versteckte. "Er rief mich an und sagte: 'Ich brauche deine Hilfe! Denise kommt rüber, du musst etwas für mich verstecken!'", so Cryer. "Ich sagte: 'Klar, aber ich hoffe, es ist nichts Illegales.' War es nicht, es war ein Sack voller stinknormaler Pornos."

Als die Dreharbeiten zur zweiten Staffel begannen, habe sich das Klima aber verändert. Beide Schauspieler waren nach ihren Scheidungen Single, Carlos Irvin Estevez, wie Sheen bürgerlich heißt, sei aber mehr und mehr in den Drogen- und Alkoholsumpf abgerutscht. Und Sex habe eine immer größere Rolle in seinem Leben gespielt.

"Er hat mir ein Bild von der Vagina irgendeiner Frau gezeigt"
"Wir haben uns hin und wieder unterhalten, und er erwähnte, dass die Dinge gut laufen würden für ihn, in romantischer Hinsicht", so Cryer. "'Romantisch' ist allerdings meine Wortwahl, nicht seine. Einmal hat er mir ein Bild gezeigt, das er von der Vagina irgendeiner Frau gemacht hatte. Es war eine wirklich wunderschön aussehende Vagina, aber ich habe mir nur gedacht: 'Warum hat er nur das fotografiert und nicht den Rest der Frau?'" Cryer weiter: "Und was sagst du in so einem Moment? Danke für das Vagina-Bild? Wie lange trefft ihr ... euch schon? Bitte sag, dass sie wach war?"

Sie hätten auch über Prostituierte gespochen. "Er hat mal gesagt, dass man Prostituierte nicht bezahlt, dass sie zu einem kommen, sondern dafür, dass sie wieder gehen." Cryer sei nach seiner Scheidung am Boden gewesen, ein "emotionaler Mülleimer". "Also habe ich mir gedacht, dass auch ich jemanden für Gesellschaft und bestimmte intime Freuden bezahlen könnte", schreibt Cryer. Und Charlie Sheen hätte ihm dabei geholfen, passende Frauen dafür zu finden. "Meine Ausflüge in die Welt der Prostitution waren so unbeholfen, wie man sich es sich bei mir vorstellen kann", so Cryer. Beim ersten Treffen habe der Sex als Eisbrecher fungiert, beim zweiten Mal habe er 25 Minuten damit verbracht, seine Begleiterin in Finanzfragen zu beraten...

Cryers Freundin war mit Sheen zusammen - bis zu einem Dreier
Kurz darauf habe er eine Kellnerin kennengelernt, mit der er auch kurz zusammen gewesen sei - bis Charlie eines Tages zu ihm gekommen sei und ihm gebeichtet habe, dass auch er früher einmal mit der Frau zusammen war. Es sei nichts Ernstes gewesen, habe ihm Sheen versichert, trotzdem habe Cryer mit der Frau Schluss gemacht. Warum es zwischen Sheen und der Kellnerin nicht geklappt hatte: "Na ja, ich wollte eine zweite Frau in unser Bett bringen, das hat ihr irgendwie nicht gefallen."

Im Laufe der Zeit sei Sheen immer tiefer in den Drogen- und Alkoholsumpf abgetaucht. Die erste Festnahme wegen häuslicher Gewalt folgte. Cryer habe Sheen da Hilfe angeboten: "Mann, ich bin bei dir. Wenn du reden willst, ruf an. Wenn du größere Probleme hast, ruf mich an, wenn du zurück bist." Er habe ihm zwar geantwortet, aber Hilfe habe der Sohn von Martin Sheen nie gewollt.

Die Kollegen hätten sich alle Sorgen um Sheen gemacht, sogar der Produzent der Serie, Chuck Lorre, habe Cryer aufgesucht. Lorre sei ein trockener Alkoholiker und habe ihn gebeten, doch mit Sheen zu reden, der "gerade etwas neben der Spur ist". Doch schon am nächsten Tag sei Sheen auf Entzug gegangen, und so sei es nicht zu diesem Gespräch gekommen.

"Er wollte sich während der Szene an der Lehne festhalten"
2010 habe der Alkohol dann auch Einfluss auf Sheens berufliches Leben genommen. "Er war bleich, hatte abgenommen, aber nicht im guten Sinne", so Cryer. "Und er redete mit sich selbst." Auch habe er die Pointen nicht mehr getroffen. Und einmal, bei Probeaufnahmen, habe er den Choreographen einer Szene gefragt, ob er nicht einfach neben der Couch stehen könne. "Er wollte sich an der Lehne festhalten", so Cryer.

2011 kam dann das Aus für Sheen bei "Two and a Half Men". CBS und Warner Brothers teilten Ende Februar mit, dass es einen Serienstopp gebe und dass die Entscheidung auf Grundlage der "Gesamtheit von Charlie Sheens Erklärungen, seines Verhaltens und Zustands" gefällt worden sei. Sheen ließ das nicht lange auf sich sitzen, bezeichnete Produzent Chuck Lorre in einem öffentlichen Brief als "versuchte kleine Made" und wünschte ihm "nichts als Schmerz". Außerdem, so Cryer, verriet Sheen Lorres Telefonnummer in einem Radiointerview: "Chuck hat so viele Morddrohungen erhalten, dass er Sicherheitspersonal engagieren musste." Im März folgte dann die Entlassung Sheens.

"Ein menschliches Wesen mit monumentaler Drogensucht"
Cryer beschreibt seinen Schauspielkollegen als "einfach ein menschliches Wesen mit einer monumentalen Drogensucht". "Charlie war nie ein großer Guerillakämpfer, der gegen die etablierte Ordnung rebellierte. Er war ein Typ, der alles, was er je haben wollte, von dieser Instanz bekam."

Die Autobiografie erscheint am 7. April 2015 im US-Verlag American Library.

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(Bild: kmm)



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